München (epd). Von wegen Ernst des Lebens: Eltern sollten laut der Krankenkasse Barmer ihren Kindern die Angst vor dem ersten Schultag (13. September) nehmen. Die meisten Kinder freuten sich zwar auf die Schule - doch längst nicht alle. "Es ist nicht unnatürlich, wenn Kinder wegen der Schule Befürchtungen haben", sagte Claudia Wöhler, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Bayern, laut Mitteilung vom Donnerstag.

Es sei wichtig, dass Eltern ihren Kindern Mut machten, Neugier weckten und vielleicht von der eigenen Einschulung erzählten, sagte Wöhler weiter. Unbedachte Äußerungen über den nun beginnenden Ernst des Lebens könnten ungewollt Versagensängste schüren, die Unvoreingenommenheit des Kindes und schlimmstenfalls das Selbstbewusstsein beschädigen. Dazu zählten auch nebulöse Andeutungen wie "Du wirst schon sehen".

Der Tag der Einschulung sollte gefeiert werden, etwa mit kleinen Überraschungen in der Schultüte oder mit dem Lieblingsessen der Kinder, sagte Wöhler. Treten später tatsächlich Schulängste auf, so sollten die Eltern diese ernst nehmen und mit der Klassenleitung sprechen. Hinter den Ängsten könne viel stecken: etwa Unwohlsein im neuen Schulgebäude, Einschüchterungen durch ältere Kinder oder unangenehme Situationen im Unterricht.

Kinder gäben sich schnell selbst die Schuld, wenn es Probleme gibt, sagte Wöhler. Eltern sollten von daher hellhörig werden, wenn ihr Kind plötzlich bedrückt nach Hause komme, über Bauchschmerzen klage oder plötzlich ungewohnt still oder aggressiv sei. "Das beste, was Eltern tun können, ist, viel Zeit mit dem Kind zu verbringen und genügend ruhige Momente schaffen, in denen sich das Kind öffnen kann."