München (epd). Die Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) verlegt ihren Hauptsitz nach München. Die 1956 ursprünglich in Großbritannien gegründete Organisation will ihre Aktivitäten künftig mit einem vom Freistaat Bayern geförderten "Zentrum für Jüdisches Leben" zur Ausbildung von Rabbinern und Rebbetzin (Rabbinerfrauen) deutlich erweitern, teilte die CER am Dienstag in München mit. Man wolle für Rabbiner und Rebbetzin aus ganz Europa "ein umfassendes Bildungsangebot" bieten und Konferenzen ausrichten.

Die CER bekenne sich dabei zum Standort München, "der exemplarisch für viele emotionale Momente sowie Höhen und Abgründe in der deutsch-jüdischen Geschichte steht", hieß es weiter. Heute sei Bayern wieder Heimat für Tausende Jüdinnen und Juden, die nach der Shoa "ein lebendiges und weiter prosperierendes Gemeindeleben aufgebaut haben". Durch die Ohel-Jakob-Synagoge und das Jüdische Zentrum mitten in der Stadt habe sich München "zu einem neuen Kristallisationspunkt für jüdisches Leben in Europa entwickelt".

CER-Präsident und-Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt sagte, unter der Führung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) habe sich der Freistaat Bayern "zu einem Leuchtturm der Hoffnung für Jüdische Gemeinden in Europa" entwickelt. Bayern sei ein Ort, an dem sich Jüdinnen und Juden "willkommen, unterstützt und geschätzt fühlen können". Die CER verleiht am Dienstagabend auch ihren Lord-Jakobovits-Preis an Söder für dessen "herausragendes Engagement zum Schutz und zur Förderung jüdischen Lebens in Europa".

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, die frühere Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, sagte, es mache sie "stolz und glücklich", dass ihre Heimatstadt München "zu einem der bedeutendsten Zentren jüdischen Lebens in Europa geworden ist". Die Verlegung des CER-Sitzes und die Gründung des "Zentrums für jüdisches Leben" seien "weitere Meilensteine", die ohne die Unterstützung durch den Freistaat "niemals hätten beschritten werden können".

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