Die landeskirchliche Augustana-Hochschule in Neuendettelsau feierte am Wochenende ihr 75-jähriges Bestehen. Zwei ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) waren mit dabei: Alt-Bischof Wolfgang Huber hält an diesem Freitag (2. Dezember) den Festvortrag mit dem Titel "Kirche in der Resonanzkrise", die Festpredigt am Sonntag (4. Dezember) ab 10 Uhr übernimmt der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm.

Der Landesbischof betonte die Bedeutung der Augustana als Talentschmiede für bayerische Pfarrerinnen und Pfarrer. Viele Studierende hätten dort "wesentliche Prägungen für ihren Dienst in der Kirche erfahren". Grund dafür sei die hohe akademische Qualität in Forschung und Lehre. Aber auch die große Lerngemeinschaft, die auf dem Neuendettelsauer Campus möglich sei, trage dazu bei, dass die individuellen Potenziale der Studierenden optimal gefördert würden, sagte er.

Durch die enge Verbindung zu Partnerkirchen in aller Welt ist laut Bedford-Strohm "der globale Horizont der Kirche in der Einen Welt in Neuendettelsau immer präsent". Studierendenpfarrer Janning Hoenen sagte, die Hochschule sei vor 75 Jahren auch deshalb gegründet worden, um "eine vom Staat unabhängige theologische Ausbildung zu ermöglichen". Seither habe sich die Hochschule engagiert den jeweiligen gesellschaftlichen und theologischen Entwicklungen gestellt.

Aktuell seien 138 Frauen und Männer an der Augustana-Hochschule eingeschrieben. Die meisten davon studieren Evangelische Theologie mit dem Abschluss "Kirchliches Examen". Daneben gibt es den Pfarrverwalter-Studiengang, eine konzentrierte theologische Ausbildung für Menschen, die sich nach einer anderweitigen beruflichen Phase auf den Weg zum Pfarrdienst machen. Die Augustana-Hochschule ist den staatlichen theologischen Fakultäten gleichgestellt.