München, Augsburg (epd). Die Augsburger Professorin Claudia Traidl-Hoffmann wird neue Sonderbeauftragte des bayerischen Gesundheitsministeriums für Klimaresilienz und Prävention. Die Expertin für Umweltmedizin sagte am Mittwoch bei ihrer Vorstellung, "der Klimawandel ist real und er macht uns krank". Das betreffe gerade Kinder, Kranke und älteren Menschen. Niemand könne sich den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels entziehen. "Deswegen ist es enorm wichtig, dass wir uns vorbereiten und anpassen".

Insbesondere der Gesundheitssektor müsse bei Extrem-Ereignissen wie extremer Hitze reagieren. "Frühwarnsysteme, Hitzeanpassung, personalisierte Prävention sowie die Verbesserung der gesundheitlichen Voraussetzungen unserer Bevölkerung durch eine nachhaltigere Lebensweise können viel bewirken", erklärte Traidl-Hoffmann, die Inhaberin des Lehrstuhls für Umweltmedizin an der Universität Augsburg und Direktorin des Instituts für Umweltmedizin bei Helmholtz Munich ist.

Ende des vergangenen Jahres hatte das Gesundheitsministerium das Bayerische Kompetenzzentrum für Gesundheitsschutz im Klimawandel am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) vorgestellt. Für den Aufbau des Kompetenzzentrums werden nach Angaben von Gesundheitsminister Klaus Holetschek bis 2025 insgesamt rund 400.000 Euro zur Verfügung gestellt. "Der Klimawandel wird bestehende Gesundheitsrisiken verändern und neue hervorbringen", sagte Holetschek. Es soll verschiedene interdisziplinären Aktivitäten zu den Klimafolgen bündeln und Synergien schaffen. "Wir müssen rechtzeitig unsere Strukturen zur Klimaanpassung weiterentwickeln", erklärte der Minister. Die Zeit dränge. Gerade der vergangene Sommer mit vielen Hitzewochen habe deutlich gezeigt, wie wichtig etwa die Klimaanpassung mit Hitzeaktionsplänen auf kommunaler Ebene sei.

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