Nürnberg (epd). Die Coronapandemie hat dazu geführt, dass sich viele Pflegekräfte gerade bei der Versorgung Sterbender "hilflos und energiearm fühlen". Das hat beim ersten Palliativpflegetag Bayern in Nürnberg am Donnerstag der Geschäftsführer der Akademie für Hospizarbeit und Palliativmedizin Nürnberg, Stefan Meyer, festgestellt. Der Palliativpflegetag der Sektion Pflege in der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGPD) unter dem Motto "Nach der Krise krisenfest?" wollte Pflegefachkräften Strategien, Unterstützung und Austausch anbieten, "um ihre Akkus für eine palliative Pflege-Power wieder aufzufüllen", wie Meyer laut einer Mitteilung betonte.

Nicht erst seit der Pandemie seien Fachkräftemangel, gefährdete Patientenversorgung, Bettenabbau, steigender Pflegebedarf und Finanzknappheit in aller Munde, hieß es. Inzwischen habe die Entwicklung auch die palliative Versorgung erreicht. Zusätzlich sei in der Coronazeit eine Abschiedskultur vernachlässigt worden. Das habe dazu geführt, dass palliatives Handeln verhindert worden sei und Pflegekräfte das Gefühl hatten, jeder Energie beraubt zu sein, berichtete Alexander Kulla von der Einrichtungs- und Pflegedienstleitung Hospiz am Ohmplatz in Erlangen.

Dass die Tagung ausgebucht war, zeige, dass sie ein wichtiges Bedürfnis aufgreife, so die Veranstalter. In Workshops zur Selbst-Fürsorge, während eines Parcours der Möglichkeiten zu Unterstützungsangeboten oder in Vorträgen zu Self Care und Resilienz gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Fragen nach, was Pflegekräfte motiviert und was ihnen Halt gibt.

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