München, Berlin (epd). Der scheidende Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat vor den Folgen des Klimawandels für arme Länder gewarnt. "In den am härtesten betroffenen Ländern sterben erst die Pflanzen, dann das Vieh und dann die Menschen", sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag) mit Blick auf den Beginn der UN-Klimakonferenz in Glasgow. Bereits heute hätten durch den Klimawandel Millionen Menschen ihre Lebensgrundlage verloren.

Kaum ein Staat sei auf dem Weg, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erfüllen, kritisierte der CSU-Politiker, der dem neu gewählten Bundestag nicht mehr angehört und die Leitung der UN-Organisation für industrielle Entwicklung (Unido) übernehmen wird. "Wenn wir jetzt weltweit nicht entschieden handeln, steuert die Erde auf eine Erwärmung von 2,7 Grad zu." Das könnte auch "massive Flüchtlingsströme" zur Folge haben.

Der Gipfel im schottischen Glasgow beginnt am Sonntag. Zwei Wochen lang werden Delegierte aus mehr als 190 Ländern über die weitere Umsetzung des Pariser Klimaabkommens beraten, das die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad begrenzen soll.