München (epd). In Bayern soll die Versorgung für Pflegebedürftige nah am bisherigen Wohnort ausgebaut werden. Der bayerische Pflegeminister Klaus Holetschek (CSU) hat am Dienstag im Gesundheitsausschuss des Landtags ein Strategiepapier "Gute Pflege. Daheim in Bayern" vorgestellt, das er zusammen mit den Kommunen umsetzen wolle, teilte sein Ministerium mit. "Die Lösung dieser Mammutaufgabe kann nur gemeinsam mit den Kommunen gelingen", stellte Holetschek fest. Die Gemeinden spielten eine "tragende Rolle", weil man vor Ort "die Chancen, aber auch Lücken in den Versorgungsstrukturen", den Bedarf und die Akteure kenne.

Der soziale Nahraum müsse nach den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen und gemeinsam mit den Betroffenen generationengerecht und barrierefrei gestaltet werden, damit pflegebedürftige Menschen möglichst nahe an ihrem bisherigen Lebensmittelpunkt bleiben können, so der Minister: "So wollen wir unter anderem der Vereinsamung aktiv entgegenwirken." Holetschek wies darauf hin, dass die Zahl der Pflegebedürftigen steige, während es immer weniger Pflegekräfte und auch absehbar weniger pflegende Angehörige gebe.

Im Strategiepapier, das im Internet abrufbar ist, werden Maßnahmen beschrieben, wie die Strukturen und Unterstützungsangebote weiter ausgebaut werden können. Der Minister verwies unter anderem auf sogenannte Kümmerer-Strukturen, Digitalisierung bei der Gestaltung von Wohnvierteln und Pflegestrukturen, regionale Vernetzungen oder barrierefreie Wohnviertel in den Gemeinden. Es solle eine regelmäßige Pflegestrukturplanung etabliert werden. Auf kommunaler Ebene würden Pflegekonferenzen angeboten.

Mit Fördermitteln wolle man erreichen, dass mehr Kommunen Angebote für Pflegebedürftige entwickeln. Zudem habe man einen Ideenwettbewerb ‚Pflege und Kommune‘ ins Leben rufen, mit dem Pflegeangebote vor Ort weiterentwickelt, aber auch Angebote durch engagierte Bürger unterstützt werden könnten, sagte Holetschek.