Regensburg (epd). Die größte Krippe erstreckt sich über eine Fläche von 15 Quadratmetern, die kleinste passt in eine Spanschachtel: Der Regensburger Krippenverein zeigt von diesem Samstag (19. November) an seine große Jubiläumsausstellung mit weit über 70 besonderen Krippen-Schätzen. Anlass ist das 100-jährige Bestehen des Regensburger Krippenvereins in diesem Jahr, sagte der Vereinsvorsitzende Franz Glas dem Evangelischen Pressedienst (epd). Schirmherr der Ausstellung ist der Regensburger evangelische Regionalbischof Klaus Stiegler.

Der zeitliche Bogen der Krippen-Schau spanne sich von einer Barockkrippe aus dem Jahr 1756 aus dem niederbayerischen Benediktinerkloster Rohr bis hin zu einer modernen Krippe, deren Szenerie Regensburger Hochhaustürme sind, erläuterte Glas. Auch eine Rundkrippe sei dabei: Sie sei in den Ausstellungsräumen selbst entstanden und werde nach Ablauf der Schau wieder "zerstört". Neben einem biblischen Teil spiele auch das weltliche Geschehen eine Rolle. Gezeigt würden Handwerker bei ihrer Arbeit oder Bauern beim Bestellen ihrer Felder. "Die Krippen wurzeln im Volk", betonte der Krippenvereinsvorsitzende.

Hauskrippen sind nicht nur in der Oberpfalz, sondern in ganz Bayern ein Kulturgut. Viele dieser Krippen seien nach der Säkularisierung im Jahr 1803 entstanden, als in den Kirchen das Aufstellen von Krippen verboten wurde, führte Glas aus: "Daraufhin hat das Volk sie verbotenerweise zu Hause aufgestellt, gepflegt und gehegt. Mancher Krippen-Schatz konnte so gerettet werden."

An diesem Samstag beginnt zugleich die 89. Landestagung des Verbandes Bayerischer Krippenfreunde in der Domstadt, mit Vertretungen aus 40 bayerischen Ortsvereinen. Die Jubiläumsausstellung ist bis zum 29. Januar 2023 in der Städtischen Galerie Leerer Beutel in Regensburg zu sehen.