München (epd). Hitze und Trockenheit machen der Landwirtschaft insgesamt zu schaffen - vor allem aber Sonderkulturen wie Wein oder auch Hopfen. In diesem Jahr haben die deutschen Hopfenbauern insgesamt ein Fünftel weniger geerntet als im Durchschnitt, deshalb werden in Wolnzach (Landkreis Pfaffenhofen) im Hopfen-Kompetenzzentrum neue Hopfensorten entwickelt, die dem Klimawandel und den damit verbundenen Wetterextremen besser trotzen, sagte Geschäftsführer Walter König.

Die neuen Hopfensorten wurzeln schneller kräftig und tief in den Boden, sie können also auch aus tieferen Bodenschichten Nährstoffe und Wasser ziehen, erläuterte König. Allerdings: die neuen Sorten schmecken anders. Das bedeutet für die eher traditionell ausgerichtete Brauwirtschaft nicht nur in Bayern: Die Rezepturen und Prozesse beim Bierbrauen müssten verändert und auch die Verbraucher davon überzeugt werden. Das ist laut Hopfenexperte König ein nicht gerade leichtes Unterfangen.

Bio-Hopfenbauer Thomas Bichlmaier sagt, es habe zwar schon immer trockene und heiße Jahre gegeben: "Vielleicht alle zehn, fünfzehn Jahre" sei das so gewesen, mittlerweile seien es aber "alle drei, fünf Jahre". Die Wetterextreme häufen sich also merklich. Doch zumindest fürs kommende Jahr muss kein Biertrinker Sorge haben: Die Brauereien können noch auf die Vorräte der wirklich guten Hopfenernte des Jahres 2021 mit zurückgreifen.