München (epd). Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) fordert von der Politik praxistaugliche Regelungen für Zuwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt. Aktuell seien die Regeln "so kompliziert, dass sowohl interessierte Bewerberinnen und Bewerber sowie die suchenden Betriebe unter der Bürokratie leiden", sagte BIHK-Präsident Klaus Josef Lutz nach einer Sitzung der bayerischen Industrie- und Handelskammern mit dem bayerischen SPD-Landesvorstand. Aus Sicht der Wirtschaft im Freistaat brauche es eine "erleichterte Zuwanderung von Arbeitskräften von Drittstaaten" außerhalb der EU.
Zugleich müssten die "inländischen Potenziale" besser genutzt werden. "Wir können es uns nicht leisten, insbesondere auf eine Vielzahl von Frauen als Erwerbstätige in der Arbeitswelt zu verzichten", sagte der BIHK-Präsident weiter. Deshalb müssten die Betreuungsangebote für Kinder und für pflegebedürftige Angehörige ausgebaut werden: "Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, um den Arbeitskräftemangel wirksam zu bekämpfen." Laut einer bayernweiten IHK-Befragung hatten bereits im vergangenen Herbst 56 Prozent der bayerischen Betriebe Probleme bei der Besetzung offener Stellen - betroffen seien alle Branchen.