München (epd). In Gesundheitsämtern, AIDS-Beratungsstellen oder HIV-Präventionsprojekten haben sich im November 2022 60 Prozent mehr Menschen auf HIV testen lassen als in anderen Monaten. Die Steigerung führt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in einer Mitteilung am Dienstag auf die bayerischen HIV-Testwochen 2022 zurück. Die Aktion mit zahlreichen Veranstaltungen im gesamten Freistaat dauerte erstmals vier statt in den Vorjahren eine Woche. Im Kampagnenzeitraum wurden mehr als 1.300 HIV-Tests durchgeführt, und damit rund 500 mehr als im monatlichen Schnitt.
Gezielt seien in den Testwochen auch die Schlüsselgruppen angesprochen und viele Testangebote in Organisationen der Suchthilfe, der Nothilfe für Menschen in Wohnungsnot und im Bereich der Sexarbeit angeboten worden, berichtete Sarah Armbrecht, Leiterin der AIDS-Beratung Mittelfranken. LGL-Präsident Christian Weidner erläuterte, dass die Verlängerung der Kampagne auf vier Wochen mehr Spielraum geboten hätte, das wichtige Thema HIV-Prävention in das öffentliche Bewusstsein zu tragen.
Nach Angaben des LGL infizieren sich im Durchschnitt pro Jahr etwa 300 Männer und Frauen in Bayern neu mit dem HI-Virus, das die Immunschwächekrankheit AIDS auslösen kann. Zwar seien die Chancen, mit HIV alt zu werden, dank modernster Behandlungsmöglichkeiten heute gut. Voraussetzung sei aber, dass die Infektion früh erkannt und rechtzeitig behandelt werde.
Um eine höhere HIV-Testquote zu erreichen, findet die HIV-Testwoche den Angaben nach seit 2013 im Regelfall bayernweit jährlich statt. In dieser bieten insbesondere die bayerischen Gesundheitsämter, die psychosozialen AIDS-Beratungsstellen sowie die AIDS-Hilfen neben ihren regelmäßigen Angeboten zusätzliche Gelegenheiten, sich anonym und mit Beratung auf HIV testen zu lassen.
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