Nürnberg (epd). Mit der Kampagne "#ehrensynode" wollen die Evangelischen in Bayern mehr junge Leute in ihr Kirchenparlament, die Landessynode, holen. Unter dem Motto "Jesus war 30. Du bist jünger. Zeit, was zu bewegen" sollen in den kommenden 200 Tagen bis zur Wahl im Dezember die Weichen gestellt werden, um den Anteil der jüngeren Generation von bisher unter 10 Prozent auf 20 Prozent zu erhöhen, erklärte am Mittwoch bei der Kampagnenvorstellung der Vorsitzende der Evangelischen Jugend Bayern (EJB), Malte Scholz. Der Hashtag der Werbeaktion spiele auf das Jugendwort Ehrenmann an und wolle die positive Bedeutung des Worts "Ehre" bei jungen Leuten ausnutzen, erläuterte Scholz.

Junge Menschen sollten ernst genommen werden, sagte der Vorsitzende. Das wolle man "nicht mit einer Quote, sondern mit einer Kulturveränderung erreichen". Zu Beginn der derzeit amtierenden Landessynode im Jahr 2020 waren 9 von 108 Parlamentariern unter 30 Jahre alt. Nun strebe man die Zahl von 22 Mitgliedern an, sagte Scholz. Jugendvertreter Kilian Deyerl, der bereits einen Sitz in der Landessynode hat, forderte eine generationengerechte Kirche, denn junge Leute müssten die Entscheidungen der Synode für morgen tragen.

Die Unterstützung der Präsidentin der Landessynode, Annekathrin Preidel, ist den Nachwuchs-Kirchenvertretern gewiss. Sie habe sich immer dafür eingesetzt, dass Jugend "nicht nur Staffage" in der Synode sei, sondern auch Stimmrecht habe. "Eine Kirche ist nicht modern, wenn wir der Jugend nicht auch etwas zutrauen", sagte sie. Ihrer Ansicht nach sollten junge Menschen bis in das kirchenleitende Gremium des Landessynodalausschusses Verantwortung übernehmen können.

Die Landessynode ist das Kirchenparlament der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Sie entscheidet grundlegende Fragen des kirchlichen Lebens, erlässt Kirchengesetze, beschließt den Haushalt und wählt den Landesbischof oder die Landesbischöfin. Sie setzt sich aus gewählten und berufenen Mitgliedern aus ganz Bayern zusammen.

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