München (epd). Über aktuelle Fragen der Erinnerungskultur im Fußball diskutieren Charlotte Knobloch und der Präsident des FC Bayern München, Herbert Hainer, am Sonntag (29. Januar) im Jüdischen Gemeindezentrum. Anlass sei die Eröffnung der aktualisierten Wanderausstellung "Verehrt - verfolgt - vergessen: Opfer des Nationalsozialismus beim FC Bayern München", teilte die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) München am Mittwoch mit. Schirmherren der Ausstellung sind IKG-Präsidentin Knobloch und Bayern-Präsident Hainer.

Die Talkrunde mit dem Titel "Gemeinsam erinnern, gemeinsam die Zukunft gestalten" werde vom ehemaligen Fußball-Reporter Marcel Reif moderiert. Der FC Bayern München hatte das Institut für Zeitgeschichte mit der Untersuchung der Vereinsgeschichte während der Zeit der NS-Herrschaft beauftragt. Die Ergebnisse der 2022 veröffentlichten Studie seien nun in die Wanderausstellung eingeflossen, teilte der FC Bayern auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit.

Die Wanderausstellung ist laut FCB-Homepage im Jahr 2016 in Kooperation mit der evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau entstanden. Seither war sie in Schulen, Museen und Sportvereinen in ganz Deutschland zu sehen, 2019 auch im "Museum of the Holocaust" in Los Angeles (USA). Im Mittelpunkt der Schau stehen über 56 Vereinsmitglieder, die aus religiösen oder politischen Gründen aus Nazi-Deutschland fliehen mussten oder deportiert wurden. Ausführlich werden neun Lebensgeschichten erzählt, darunter die der Ehrenpräsidenten Kurt Landauer und Siegfried Herrmann.