München (epd). Nach einer neuen Analyse der DAK-Gesundheit leiden in Bayern seit Beginn der Pandemie mehr Kinder und Jugendliche an Depressionen, Angst- und Essstörungen. Betroffen seien vor allem Jugendliche und darunter vor allem Mädchen, teilte die DAK am Montag in München mit. Bei jüngeren Kindern blieben steigende Neuerkrankungsraten die Ausnahme.

Bei den weiblichen Jugendlichen in Bayern zwischen 15 bis 17 Jahren sei im Vergleich zu vor der Pandemie um 50 Prozent häufiger eine Angststörung diagnostiziert worden, hieß es in der Mitteilung. Hochgerechnet auf ganz Bayern seien mehr als 16.000 junge Menschen im Alter von 10 bis 17 Jahren betroffen.

Erstdiagnosen bei Depressionen nahmen bei den jugendlichen Mädchen um 40 Prozent zu, Neuerkrankungen bei Essstörungen stiegen in dieser Gruppe um 130 Prozent. Bei den gleichaltrigen Jungen dagegen gingen die Fallzahlen jeweils zurück.

Fälle von erstmalig behandelter Adipositas gab es in allen Altersgruppen und unabhängig vom Geschlecht mehr als im Vor-Pandemiezeitraum.

Für den aktuellen Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit in Bayern analysierte das Wissenschaftsinstitut Vandage mit der Universität Bielefeld ambulante und stationäre Behandlungsdaten für die Jahre 2018 bis 2021 von rund 107.000 Kindern und Jugendlichen. Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten - davon mehr als 750.000 in Bayern - die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands.