Eichstätt, Heidenheim (epd). Der Diözesanrat des Bistums Eichstätt hat am Wochenende kritisiert, dass das Bistum die Trägerschaft an den Schulen in der Diözese aufgeben will. Auch gegen die im "Zukunftsplan" der Diözese angekündigten Kürzungen von Zuschüssen für Verbände gab es bei der Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats im Kloster Heidenheim Widerstände, teilte die Diözese mit. Die Vorsitzende des Kolping-Diözesanverbandes Eichstätt, Eva Ehard, habe Bischof Gregor Maria Hanke einen Brief überreicht, in dem die katholischen Erwachsenenverbände Sorge um ihr Fortbestehen äußern.

Die Entscheidung, sich von den diözesanen Schulen zu trennen, weil die staatlichen Zuschüsse nicht kostendeckend sind, hatte am Freitag bereits der bayerische Philologenverband (bpv) kritisiert. Stefan Brandl, im bpv zuständig für Schulen in freier Trägerschaft, stellte fest, Vielfalt und Wahlmöglichkeiten in der lokalen Bildungslandschaft würden verloren gehen. Der bpv frage sich, ob auch andere Bistümer "Defizite im Wirtschaftsplan über den Rückzug aus den ihnen anvertrauten Schulen ausgleichen wollen", so Brandl. Sie dürften aber nicht zur "Verhandlungsmasse" werden.

Das am vergangenen Donnerstag veröffentlichte Papier ist ein Ergebnis des 2021 initiierten Strategieprozesses, erläuterte Generalvikar Michael Alberter. Mit Veränderungen und Sparmaßnahmen in verschiedenen Bereichen wolle das Bistum seine Verwaltung verschlanken und seine Ressourcen auf Kernbereiche der Pastoral konzentrieren.

Im Wirtschaftsplan 2023 des Bistums Eichstätt wird mit einem Jahresfehlbetrag von rund 14,9 Millionen gerechnet. Hauptgründe für das prognostizierte Defizit seien erwartete Tariferhöhungen, der Rückgang an Kirchensteuereinnahmen sowie Kostensteigerungen besonders im Bereich der Energieversorgung. Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet das Bistum Eichstätt Erträge von 174,1 Millionen Euro. Demgegenüber sind Ausgaben in Höhe von 189 Millionen Euro geplant.

Deshalb sollen unter anderem in Zukunft Geistliche einen eigenen Beitrag zur Altersvorsorge leisten. Von Gebäuden, die nicht für den pastoralen Bedarf gebraucht werden, will man sich rennen.

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden