München, Berlin (epd). Um kurz nach 11 Uhr haben Polizei und Flughafenfeuerwehr am Münchener Flughafen die letzte festgeklebte Person vom Rollweg im Bereich der nördlichen Landebahn gelöst und in Gewahrsam genommen. Wie die Polizei Oberbayern Nord auf Twitter mitteilte, laufe der Flugverkehr bereits seit etwa 10 Uhr störungsfrei, der Flugbetrieb sei auf die Südbahn umgeleitet worden. Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" hatten sich am Donnerstagmorgen um 8:40 Uhr Zugang zum Luftsicherheitsbereich des Flughafens verschafft.

"Ich tue das, weil die Regierung nicht genug handelt" sagte Malte Nierobisch, einer der Aktivisten vor Ort, in einem Video-Statement auf dem Twitterkanal der "Letzten Generation". "Ich habe auch keine Lust, das hier zu machen und weiß, dass das viele Leute nicht verstehen werden. Aber wir haben keine andere Wahl mehr." Er nehme dafür auch das Risiko in Kauf, ins Gefängnis zu kommen. Auf Twitter bekräftigten die Klimaaktivisten ihre Forderungen nach einem Tempolimit und einem günstigen ÖPNV.

Auch am Flughafen BER Berlin-Brandenburg hatten Aktivisten am Donnerstagmorgen versucht, den Flugverkehr zu behindern und sich am Rollfeld festgeklebt. Die Bundespolizei habe die Aktion schnell beendet und die beiden Aktivisten in Gewahrsam genommen, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei. Der Flugverkehr sei nicht beeinträchtigt gewesen.

Seit Anfang dieses Jahres blockieren Mitglieder der Initiative "Letzte Generation" Straßen und Autobahnzufahrten, indem sie sich auf dem Asphalt festkleben, um auf die Klimakatastrophe aufmerksam zu machen. Zuletzt bewarfen Aktivisten zudem in mehreren Museen Kunstwerke mit Flüssigkeiten.