Nürnberg (epd). Mission EineWelt, das Partnerschaftszentrum der evangelischen Kirche in Bayern, hat die Bundesregierung aufgefordert, sich für ein verbindliches Lieferkettengesetz in der EU einzusetzen. Das Gesetz müsse faire, soziale und ökologische Standards entlang der Lieferketten aller Produkte leisten, heißt es in einer Mitteilung von Mission EineWelt zum Welternährungstag am 16. Oktober. "Wenn die Menschen, die Rohstoffe für Handys aus der Erde holen, Kaffee anbauen oder Kleidung für uns nähen, einen fairen Lohn bekommen würden, müssten sie auch keinen Hunger leiden", sagte Fachreferentin Gisela Voltz. Die Standards des Lieferkettengesetzes könnten die Lebensbedingungen vor Ort sichern und wären ein Beitrag zu mehr globalem Klimaschutz und Klimagerechtigkeit.

Laut Welternährungsorganisation leiden zur Zeit 828 Millionen Menschen auf der Erde Hunger, sagte Voltz. Gründe für einen stetigen Anstieg der Zahl seien hauptsächlich die Zunahme von Kriegen und die Folgen des Klimawandels. Dürren, Überschwemmungen und Hurrikans zerstörten Ernten und führten verstärkt zu Konflikten um Ressourcen wie Wasser und Land.

Die evangelische Kirche in Bayern habe daher mehrere Projekte initiiert, die nachhaltiges Handeln in Bayern voranbringen sollen, erklärte Voltz. Kirchengemeinden, die hauptsächlich faire und nachhaltige Produkte verwenden, Partnerschaften in den Globalen Süden pflegen und in Sachen Nachhaltigkeit aktiv sind, werden als "Gemeinde fair und nachhaltig" ausgezeichnet. Kindertagesstätten, die in ihrem Konzept nachhaltiges und faires Verhalten verankern, können die Auszeichnung "Eine Welt-Kita: fair und global" bekommen.