München (epd). Eine Telefonhotline zum "Post-Vac-Syndrom" hat der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Freitag angekündigt. An die Hotline könnten sich ab Montag (3. April) Menschen "mit anhaltenden gesundheitlichen Beschwerden nach einer Covid-19-Impfung" wenden. Laut Holetschek kommen aber solche Gesundheitsstörungen nach einer Covid-19-Impfung "insgesamt nur sehr selten" vor. Der Nutzen einer Impfung überwiege bei weitem die Risiken. Die Hotline vermittle Betroffenen allgemeine Informationen und Hinweise zur Versorgung.

Holetschek betonte, dass beim Post-Vac-Syndrom großer Forschungsbedarf bestehe. Man verstehe darunter bislang ein heterogenes Krankheitsbild, dessen Symptome ähnlich beschrieben würden wie die Folgen von Long-Covid. "Das variable Krankheitsbild macht eine Einordnung schwierig", erklärte der Minister. Das mache es für Betroffene nicht leichter, seriöse Informationen zu finden. Die Hotline solle "wie ein Lotse durchs Thema führen und hilfreiche Informationen bieten".

Kritisch sieht die neue Hotline die gesundheitspolitsche Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Ruth Waldmann. Sie befürchte, die Ratsuchenden könnten in einer "Buchbinder-Wanninger-Telefonschleife" landen, wenn für die Post-Vac-Patienten gar kein Behandlungsangebot zur Verfügung stehe. Es gebe immer wieder Berichte, dass Betroffene, die nicht mehr vom Hausarzt versorgt werden könnten, von den bayerischen Post-COVID-/Long-COVID-Ambulanzen abgelehnt würden.

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