Nürnberg (epd). Die Türen der Frauenkirche am Nürnberger Hauptplatz werden voraussichtlich bis zum Ende des Jahres für Gottesdienstbesucher und Touristen zugesperrt bleiben. Wie die Nürnberger Stadtkirche am Donnerstag bekannt gab, soll im März eine Innensanierung beginnen. Staub und Schmutz hätten sich auf den Innenwänden und Kunstwerken festgesetzt, heißt es in einer Mitteilung. Die Kosten der Maßnahmen würden auf 3,2 Millionen Euro geschätzt. Davon übernehme die Erzdiözese Bamberg 65 Prozent. Der Eigenanteil der Kirchenstiftung Unsere Liebe Frau liege damit bei 35 Prozent und etwa 1,1 Millionen Euro.

Geplant sei unter anderem, Wandmalereien und Steinskulpturen zu sanieren und Glasmalereien zu restaurieren. Die Stühle für die Gottesdienstbesucher werden saniert, der Wärme- und UV-Schutz im Chorraum soll unter anderem zum Schutz des Tucheraltars verbessert werden. Die "Sedilien", Sitze hinter dem Altar für Priester oder Lektorinnen und Lektoren und Ministrantinnen und Ministranten, sollen umgestaltet werden, hieß es.

Die Frauenkirche ist bei Touristen und Einheimischen beliebt wegen des "Männleinlaufens", einem Glockenspiel im Giebel, mit dem täglich um 12 Uhr mittags an die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. von 1356 erinnert wird. Im Innern der Kirche steht der Tucheraltar, der von einem unbekannten Meister um 1445 geschaffen wurde. Darüber befindet sich eine Strahlenkranzmadonna aus dem Jahre 1440. Die Kaiserfenster, gestiftet von Karl IV., sind die ältesten Glasmalereien Nürnbergs. In der Mitte des Ostchors ist ein Davidstern in den Boden eingelassen, der an die Synagoge erinnert, die einst an dem Platz stand, aber nach einem Judenpogrom im Jahr 1349 abgerissen wurde.