Nürnberg (epd). Themen wie Videobesuche beim Hausarzt oder die elektronische Patientenakte werden bei der Messe Altenpflege in der kommenden Woche (25. bis 27. April) in Nürnberg überall präsent sein. Wie Lukas Sander, Chefredakteur vom Veranstalter der Messe, Vinzentz Network, bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Nürnberg ankündigte, werde sich die Pflegebranche in Deutschland ab dem kommenden Jahr schrittweise an Telematik und der digitalen Infrastruktur beteiligen. "Es hat noch nie so viele Herausforderungen und Probleme auf dem Pflegemarkt gegeben, aber die Chancen sind auch noch nie so groß gewesen", sagte Sander. Die Branche werde mithilfe dieser "digitalen Autobahn" Erleichterungen spüren und mehr Zeit gewinnen, sich um die pflegebedürftigen Menschen zu kümmern.
Dominik Wagemann, Verlagsleiter bei Vincentz Network, kritisierte bei der Messe-Vorstellung den Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums für ein neues Pflegeunterstützungsgesetz, das keine ausreichenden Antworten auf den Mangel an Personal in der Pflege und die explodierenden Kosten gebe. Die Gefahr einer bundesweiten Insolvenzwelle steige weiter an, befürchtete Wagemann. Das sei in einer immer älter werdenden Gesellschaft "kontraproduktiv".
560 Aussteller zeigen drei Tage lang in Nürnberg Produkte vom Pflegebett bis zum Transportroboter, gab Messe-Sprecher Lars Pennigsdorf einen Überblick über die Messe, die zuletzt 2019 in Nürnberg stattgefunden hat. Es würde über Aus- und Weiterbildung informiert und Wege, gutes Personal zu halten. Architekten zeigen ihre Ideen zum altersgerechten Wohnen und zu Quartieren, Startups haben Desinfektionsmethoden für ambulante Pflegedienste entwickelt oder einfache Tablet-Bedienkonzepte für Seniorinnen und Senioren. Im Kongress der Messe stehen wiederum die Digitalisierung, Springermodelle, neue Wohnkonzepte, künstliche Intelligenz, aber auch die Wirtschaftlichkeit von Pflegeeinrichtungen auf dem Programm.
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