Nürnberg (epd). Die Rechtsanwältin Seda Başay-Yildiz nimmt am nächsten Donnerstag (16. März, 19 Uhr) an einer Podiumsdiskussion im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände zum zweiten NSU-Untersuchungsausschuss teil. Welche Erwartungen sich an den Untersuchungsausschuss knüpfen, diskutiert sie mit Jonas Miller, Redakteur beim Bayerischen Rundfunk (BR), und dem SPD-Politiker Arif Taşdelen, teilte das Dokumentationszentrum am Freitag mit.

Der NSU-Prozess sei ohne weitreichende Erkenntnisse über die Unterstützernetzwerke des "Nationalsozialistischen Untergrunds" zu Ende gegangen, heißt es in der Mitteilung. Es gebe immer noch Fragen zu Strukturen und Hintergründen des Terrornetzwerks. Zentrale Themen eines im Mai 2022 beschlossenen zweiten NSU-Untersuchungsausschusses sollten daher Unterstützungsnetzwerke, die Rolle der Polizei und der Justiz sowie der Sprengstoffanschlag 1999 in Nürnberg sein. Doch wie viel Aufklärung der Ausschuss leisten kann und weitere Fragen sollen die Podiumsgäste diskutieren.

Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru und İsmail Yaşar - drei der Opfer des NSU wurden in Nürnberg ermordet. Başay-Yildiz war Anwältin der Nebenklage der Familie von Enver Şimşek im NSU-Prozess.

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