Regensburg (epd). Der Polizeipräsident der Oberpfalz, Norbert Zink, hat die Bedeutung der Polizeiseelsorge für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Polizeidienst betont. Bei den Polizeibeamten bestehe ein "starkes Bedürfnis, die seelsorgerlichen Dienste" der beiden Kirchen in Anspruch zu nehmen, sagte er am Freitag im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Polizeiseelsorger seien nicht nur bei den traditionellen Gedenkgottesdiensten für im Einsatz verstorbene Beamte vor Ort. Sie unterstützten und betreuten auch Beamte, die durch fordernde Einsatzsituationen auf das persönliche Gespräch mit einem Seelsorger angewiesen sind. Das schließe auch den Polizeipräsidenten selbst mit ein, sagte Zink: "Da ist es gut, wenn man reden und sich austauschen kann. Dafür sind wir dankbar."

Besonders die zunehmenden Auswertungen im Bereich der Kinderpornografie bereiteten ihm Sorge. Aufgabe der Sachbearbeiter sei es dabei, Bilder und Videos auf Mobiltelefonen und Computern auf ihre strafrechtliche Relevanz hin zu bewerten. "Diese Dinge machen etwas mit unseren Mitarbeitern, die belasten sie." Die Polizei biete dazu Supervisions-Programme an, die unter Beteiligung der Seelsorge laufen.

Zugleich äußerte der Polizeipräsident seine Sorge, dass die seelsorgerliche Betreuung wegen Personaleinsparungen oder Ressourcenproblemen im Bereich der Kirchen künftig nicht mehr so gelingen könnte, "wie wir es gewohnt waren", sagte Zink, der seit 46 Jahren im Dienst der Polizei steht.

Zum Polizeipräsidium Oberpfalz gehören 42 Dienststellen mit insgesamt 2800 Mitarbeitenden im Polizeidienst, davon 2300 Polizeibeamte. Viele dieser Dienststellen arbeiten laut Polizeiangaben rund um die Uhr das gesamte Jahr hindurch.

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