München (epd). Lösungen für inklusives Wohnen für Menschen mit Behinderung suchen die Kooperationspartner eines neuen Projekts "Inklusives Wohnen in Bayern stärken". Der bayerische Behindertenbeauftragte Holger Kiesel und der Verein "Wohn:sinn" wollten mit dem Projekt mehr gezielte Beratung und ein Netzwerk etablieren, damit flächendeckend neue Wohnprojekte als Alternativen zum Wohnen in stationären Einrichtungen entwickelt würden, teilte Kiesel am Montag mit.

Inklusives Wohnen bedeute, dass Menschen mit und ohne Behinderung in gemeinsamen Wohnprojekten oder Wohngemeinschaften leben. Dies sei eine besonders wichtige Voraussetzung für eine inklusive Gesellschaft, die es in Bayern noch besser zu verwirklichen gelte, sagte Kiesel. Man wolle die richtigen Stellschrauben in Behindertenhilfe und Wohnungswesen finden, um das inklusive Wohnen in Bayern aus der Nische zu heben und in die Breite zu tragen, hieß es. Im Rahmen des Projekts sollten in sechs Arbeitsgruppen Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträger erarbeitet werden.

Nach Angaben des Behindertenbeauftragten herrscht in Bayern großer Mangel an bezahlbaren, rollstuhlgerechten und barrierefreien Wohnungen. Insbesondere fehle es an inklusivem Wohnraum, in dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam wohnen. Den Verein "Wohn:sinn" haben nach eigenen Angaben im Jahr 2018 Akteure des inklusiven Wohnens aus dem deutschsprachigen Raum gegründet. Ziel sei es, die Wohnsituation von Menschen mit Behinderungen in Deutschland nachhaltig zu verändern.