Regensburg (epd). Der Regensburger Regionalbischof Klaus Stiegler hat sich dafür ausgesprochen, dass Christinnen und Christen ihr konkretes Handeln mehr in den Blick nehmen und einer Überprüfung unterziehen. Sie sollten sich gemeinsam die Frage stellen: "Tragen wir spürbar dazu bei, dass unsere Welt friedlicher, gerechter, getrösteter, also menschlicher wird", sagte der evangelische Theologe am Samstag in seiner Predigt im Ökumenischen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen in der Eichstätter Schutzengelkirche laut Manuskript.
"Tut Gutes! Sucht das Recht!" - das diesjährige Leitwort der Gebetswoche erinnere an diese gemeinsame kirchliche Aufgabe. Es komme darauf an, kirchliche Arbeit "so auszurichten, aufzubauen und wenn nötig umzubauen, dass durch uns Gutes und Lebensdienliches" ins konkrete Leben dieser Welt komme, betonte Stiegler. Diese Aufgabe sei längst nicht abgeschlossen. Gutes zu tun und die Gerechtigkeit zu suchen seien "bleibende, globale Menschheitsaufgaben". Für Kirchen und Menschen sei dies ein andauernder Lernprozess. "Wir werden dabei nie ganz fertig sein", sagte der Theologe. "Doch beginnen können wir immer."
Seit 1908 wird die Gebetswoche für die Einheit der Christinnen und Christen weltweit begangen. Das gemeinsame Beten für die wachsende Einheit der Kirchen ist laut Stiegler "unlösbar verknüpft" mit wechselseitigem Respekt und der Wertschätzung der verschiedenen christlichen Konfessionen füreinander. Neben dem Regionalbischof standen dem ökumenischen Wortgottesdienst der Eichstätter katholische Bischof Gregor Maria Hanke sowie der Metropolit Serafim Joanta als Vertreter der rumänisch-orthodoxen Kirche vor. Außerdem nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Bayern teil, die in diesem Jahr die Vorbereitung der Gebetswoche übernommen hatten.