München (epd). Für ihr "außerordentliches Engagement" bei der Ankunft von Ukraine-Geflüchteten bekommen die Bahnhofsmission München und das Bahnhofsmanagement den Sonderpreis zum Bayerischen Eisenbahnpreis 2022. Am Mittwoch (7.12.) erhalten die Preisträger dafür in Nürnberg die "Adler-Medaille", teilten das Evangelische Hilfswerk und "In Via" als evangelischer und katholischer Träger der Bahnhofsmission am Montag mit. Die Medaille erinnere an die erste Lokomotive, die am 7. Dezember 1835 von Nürnberg nach Fürth fuhr. Den Sonderpreis verleihe der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) für "besondere Leistungen" für die Qualität im Bahnverkehr.

Bahnhofsmissionen seien "ein Seismograph" der Nöte der Gesellschaft, sagte Bettina Spahn, katholische Leiterin der Einrichtung. Schon vier Tage nach Kriegsausbruch in der Ukraine seien Geflüchtete mit ihren Tragödien und Schicksalen am Gleis 11 des Münchner Hauptbahnhofs angekommen. In extremen Fällen habe man "auch mal ein Büro kurzfristig zur Schlafstätte für völlig erschöpfte Geflüchtete umfunktioniert", berichtet die evangelische Leiterin Barbara Thoma.

Allein im März 2022 hatten den Angaben zufolge etwa 3.500 Menschen aus der Ukraine das Angebot der Bahnhofsmission in Anspruch genommen, davon rund 1.500 Kinder. Die Münchner Bahnhofsmission kümmert sich seit 125 Jahren rund um die Uhr um Reisende und Hilfesuchende. Aktuell seien das über 500 Menschen pro Tag.