München (epd). Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) hat zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar dazu aufgerufen, die Opfer des Nationalsozialismus nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Sie wies am Donnerstag darauf hin, dass die zentrale Gedenkveranstaltung im Bundestag erstmals in diesem Jahr LSBTIQ-Personen gewidmet sei. Es sei wichtig, der Menschen zu gedenken, die wegen ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität verfolgt und ermordet worden seien, sagte Scharf.
Sie betonte auch, der Gedenktag mahne alle, dem Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten. "Jede und jeder Einzelne unserer Gesellschaft muss gegen Antisemitismus aufstehen." Antisemitismus sei eine rote Linie - diese dürfe nicht überschritten werden.
Ihr sei besonders die Präventionsarbeit ein großes Anliegen, sagte Scharf. Mit Jugendprojekten, wie YouthBridge der Europäischen Janusz Korczak Akademie oder Workshops für Jugendliche des Max-Mannheimer-Studienzentrums, sollen Jugendliche über antisemitische Mechanismen aufgeklärt und sensibilisiert und in ihrer Zivilcourage bestärkt werden. Gefördert würden auch fünf regionale Beratungsstellen für LSBTIQ-Personen oder ein Treff für LSBTIQ im Alter.
Der Holocaust-Gedenktag am Jahrestag der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 ist in Deutschland seit 1996 offizieller Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. 2005 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den Tag auch zum internationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust, 2006 wurde er erstmals weltweit begangen.