Augsburg (epd). Das Nebeneinander von Corona, Influenza und dem RS-Virus könnte die Feiertage erneut zu einem Fest der Viren werden lassen. "Mit großer Wahrscheinlichkeit werden die Festtage, wo bundesweit viele Menschen in Innenräumen zum Feiern zusammenkommen, zu einem Superspreader-Ereignis für die RS-Virus-Zahlen werden", prognostiziert Christian Hesse, Mathematiker und Datenexperte an der Universität Stuttgart, im Gespräch mit der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag).

Der Statistiker warnt angesichts der vergleichsweise niedrigen Corona-Zahlen vor Leichtsinn. "Wenn keine Vorkehrungen getroffen werden, ist es absehbar, dass viele Kinderkliniken den verstärkten Ansturm dann nicht mehr bewältigen können. Schon jetzt sollten für diese erwartbare Situation Notfallpläne erarbeitet werden." Dazu könne es erforderlich sein, Pflegepersonal von den Erwachsenenstationen auf den Kinderstationen einzusetzen und Medizinstudierende zu rekrutieren, um für eine Übergangszeit das Pflegepersonal in besonders betroffenen Kliniken zu entlasten.