Bayreuth, Potsdam (epd). Länder, die aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aussteigen, schwächen nicht nur die globalen Anstrengungen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes, sondern steigern den CO2-Ausstoß erneut. Laut der Studie "The Consequences of Unilateral Withdrawals from the Paris Agreement", die unter Mitwirkung der Empirischen Wirtschaftsforschung an der Universität Bayreuth entstanden ist, liege das an den besseren Wettbewerbsbedingungen der Industrien dieser Länder.

Die Autoren Mario Larch (Lehrstuhlinhaber Uni Bayreuth) und Joschka Wanner (Quantitative Volkswirtschaftslehre an der Universität Potsdam) haben in einem aktuellen Forschungspapier gefragt, wie stark die Effektivität des Abkommens durch einseitige Austritte beschädigt wird und welche Länder durch Verlassen des Abkommens besonders großen Schaden anrichten würden. Wenn alle Länder ihre Versprechen einhielten, würden die weltweiten Emissionen bis 2030 um geschätzte 25,4 Prozent sinken. Würden beispielsweise die USA austreten, würden nur noch 17,3 Prozent der Emissionen eingespart.

Der Schaden, den einseitige Austritte aus dem Abkommen anrichten, wäre aber noch viel größer als der reine Verlust an CO2-Einsparmengen, so die Studie. Denn Länder, die "Paris" verlassen, hätten starke Anreize, ihre Emissionen noch zu steigern. Zum einen gewännen diese Länder an Wettbewerbsfähigkeit in der Industrie, weil sie ohne CO2-Steuer billiger produzieren können. Zum anderen profitierten sie vom veränderten Energiemarkt. Länder, die aus dem Abkommen aussteigen, würden mehr fossile Brennstoffe nachfragen, was ihre Emissionen zusätzlich steigere. Das würde die globalen Emissionseinsparungen noch weiter drücken.Die Ergebnisse unterstreichen laut Studie die Bedeutung globaler Kooperation für wirksame internationale Klimapolitik.