München (epd). Das oberste Laiengremium des Erzbistums München und Freising übt scharfe Kritik an den Bischöfen aus Augsburg, Eichstätt, Regensburg, Passau sowie dem Kölner Erzbischof wegen deren Haltung zum Synodalen Weg. Die Bischöfe müssten sich derzeit schon fragen lassen, welches Bild der katholischen Kirche in Deutschland sie mit ihrem Verhalten und Agieren prägen, sagte der Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising, Armin Schalk, in einer Stellungnahme vom Dienstag.

Ehrenamtliche müssten sich "bei ihrer wertvollen Arbeit immer wieder rechtfertigen für das, was Teile der 'Chefetage' der katholischen Kirche in Deutschland und in Rom" veranstalten, monierte Schalk. Um die Arbeit der Ehrenamtlichen "nicht noch weiter zu belasten und diese nicht zusätzlich zu demotivieren", richte man als Diözesanrat der Erzdiözese München und Freising "einen eindringlichen Appell an die fünf deutschen Bischöfe Bertram Meier, Gregor Maria Hanke, Rudolf Voderholzer, Stefan Oster und Rainer Maria Kardinal Woelki".

Die vier Bischöfe und Kardinal Woelki hatten sich an Rom mit der Frage gewandt, ob sie am Synodalen Rat teilnehmen müssen oder dürfen. Im Gremium Synodaler Rat sollen Bischöfe und Laien auch nach Abschluss des Reformprozesses "Synodaler Weg" im Gespräch blieben. Der Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, nach Papst Franziskus der politisch wichtigste Mann im Vatikan, antwortete darauf vergangene Woche in einem Brief. Demnach sind die Bischöfe nicht zur Teilnahme an diesem geplanten Synodalen Rat verpflichtet.

Schalk kritisiert "das fragwürdige Frage-und-Antwort-Spiel der Bischöfe mit der Kurie in Rom" wegen der Teilnahme an einem Synodalen Ausschuss und später bei einem Synodalen Rat. Dieses müsse aufhören, sagte der Diözesanrats-Vorsitzende. Auch Papst Franziskus beschließe seine aktuelle Stellungnahme zum Synodalen Weg mit den versöhnlichen Worten: "Versucht immer, euch zu einigen." Die Bischöfe und Kardinäle sollten ihrem Führungsanspruch gerecht werden und in der Bischofskonferenz gut zusammenarbeiten.

Schalk sagte, der Diözesanrat fordere, dass der Synodale Rat umgesetzt wird, wie er am 10. September 2022 auf der Vierten Synodalversammlung beschlossen wurde. Die letzte Versammlung des Synodalen Wegs findet im März in Frankfurt am Main statt. Der Prozess startete Ende 2019. Beim Synodalen Weg beraten Bischöfe und Laien über kirchliche Reformen im Zuge der Missbrauchskrise. Bischofskonferenz und Zentralkomitee leiten den Prozess gleichberechtigt.

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