München (epd). Eine Woche nach Bekanntwerden der Namen haben sich die vier Bewerber um das Bischofsamt der bayerischen Landeskirche vorgestellt. "Alle vier erfüllen die Kriterien, nach denen der Wahlausschuss die Bewerberliste ausgewählt hat", sagte Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel am Dienstag im Münchner Presseclub. Der künftige Landesbischof oder die nächste Landesbischöfin müsste "Teamplayer mit Vision" sein, Erfahrung im Gestalten von Veränderung haben und "Menschenfreund" sein.

Zur Wahl stehen am 27. März bei der Frühjahrstagung der Synode die Direktorin des landeskirchlichen Partnerschaftszentrums Mission EineWelt, Gabriele Hoerschelmann (54), der Münchner Regionalbischof Christian Kopp (58), die Landshuter Dekanin Nina Lubomierski (47) und der Windsbacher Dekan Klaus Schlicker (56). Wahlberechtigt sind die 108 Abgeordneten des Kirchenparlaments. Amtsantritt und -einführung der neuen Bischöfin oder des neuen Bischofs sind im November dieses Jahres.

Hoerschelmann zeigte sich in ihrer Vorstellung überzeugt, dass Kirche anpassungsfähig sei: "Kirche kann Krise." Eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten zehn Jahre sei der Transformationsprozess der Kirche. Ihr sei dabei wichtig, "proaktiv zu gestalten und nicht getrieben zu werden". Regionalbischof Kopp sagte, für die "starken Veränderungsprozesse" der Kirche brauche es "mutige, leidenschaftliche, fröhliche und kluge Mitarbeitende". Dafür müssten "manche alten Wege verlassen und Neues möglich" gemacht werden.

Das Besondere an der bayerischen Landeskirche sei "ihre Einheit in der Vielfalt", findet die Landshuter Dekanin und gebürtige Hamburgerin Lubomierski. Diese Einheit und Vielfalt zu bewahren und zugleich neue Wege zu gehen, sei die Herausforderung der nächsten Jahre. Für eine "ausstrahlungsstarke Kirche" will sich der 56-jährige Windsbacher Dekan Klaus Schlicker einsetzen. Er wolle nach innen "ein Ermutiger" sein und nach außen jemand, "der die Stimme unseres Glaubens deutlich vernehmbar macht".

Laut Gesetz soll der Wahlvorschlag mindestens zwei, jedoch höchstens sechs Namen enthalten. Nach Informationen des Evangelischen Pressedienstes (epd) hatte es insgesamt 26 Personenvorschläge für das Bischofsamt gegeben.

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