Würzburg, München (epd). Die Landesflüchtlingsräte und Pro Asyl wollen ein bundesweites zweijähriges Aufenthaltsrecht für alle Geflüchteten aus der Ukraine. Die Flüchtlingshelfer fordern in diesem Zusammenhang einen "sofortigen Stopp der Diskriminierung" von Menschen aus Drittstaaten und Staatenlosen, die aus der Ukraine geflohen sind, wie der Bayerische Flüchtlingsrat am Dienstag mitteilte. Die Organisationen erhoben ihre Forderungen aus Anlass der Innenministerkonferenz von Bund und Ländern vom 1. bis 3. Juni in Würzburg.

Ukrainer bekämen in Deutschland unbürokratischen Zugang zu Aufenthaltstitel, Arbeitserlaubnis und Sozialleistungen. Doch andere Kriegsflüchtlinge, die in der Ukraine gelebt, studiert oder gearbeitet haben, womöglich ihr ganzes Leben lang, würden größtenteils schlechter gestellt. Dabei seien sie vor dem gleichen Krieg, vor der gleichen Gewalt geflohen.

Maßgeblich sei bisher eine "sichere und dauerhafte Rückkehrmöglichkeit" ins Herkunftsland. Die Leitlinien der EU-Kommission für alle EU-Mitgliedstaaten erlaubten jedoch, den Menschen, die eine "sinnvollere Verbindung zur Ukraine haben als zu ihrem Herkunftsland", ebenso den Schutz für Kriegsvertriebene zu gewähren.