München (epd). Mehr als jede zehnte Person in Bayern ist bereits Opfer von Hate Speech geworden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales durchgeführt wurde. "Die Zahlen sind erschreckend! Es müssen klare Grenzen gesetzt werden. Hate Speech ist kein Kavaliersdelikt - Hate Speech ist ein klarer Fall für die Justiz", sagte Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) laut Mitteilung des Ministeriums.

Frauen seien von Hate Speech im Netz mehr als dreimal so oft betroffen wie Männer, so die Umfrage. Als häufigste Gründe für den erlebten Hass wurden laut Befragung Aussehen wie Gewicht, Größe oder Hautfarbe, politische Haltung, Religion, Weltanschauung und Ethnizität oder Nationalität genannt. In mehr als der Hälfte der Fälle komme es zu Beleidigungen oder Verleumdung, elf Prozent der Befragten berichteten von Todesdrohungen.

Solche Vorfällt müssten unverzüglich zur Anzeige gebracht werden, sagte die Ministerin weiter. Dies sei seit diesem Sommer bei der Meldestelle "REspect!" möglich, bei der bayerische Bürgerinnen und Bürger ganz unkompliziert Hate Speech-Vorfälle melden könnten. Betroffene würden zudem mit Beratungsstellen wie der Beratung, Unterstützung und Dokumentation für Opfer rechtsextremer Gewalt (B.U.D.), der LGBTIQ*-Fachstelle "strong!" oder der bke-Jugendberatung unterstützt.