München (epd). Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) fordert Skigebietsbetreiber wegen der Energiekrise auf, in diesem Winter keine Schneekanonen einzusetzen. 16 Millionen Kilowattstunden Strom und Millionen Liter Wasser könnten eingespart werden, heißt es in einer Mitteilung des Verbands am Mittwoch. Der BN appelliert außerdem an die Staatsregierung, keine weiteren Genehmigungen für den Betrieb von Schneekanonen zu erteilen.

Schneekanonen seien aufgrund ihrer schlechten Ökobilanz schon immer problematisch gewesen, in der derzeitigen Krisensituation seien sie unmoralisch, sagte der BN-Vorsitzende Richard Mergner. "Sie verbrauchen Unmengen an Strom und haben nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung einen fragwürdigen Nutzen". Sein Verband habe zusammen mit anderen Umweltverbänden Ende September eine Petition in den Landtag eingebracht mit dem Ziel, die staatliche Förderung von Schneekanonen zu beenden. Mittelfristiges Ziel des BN sei ein generelles Verbot von Beschneiungsanlagen oder den Betrieb "zumindest drastisch einzuschränken", sagte der BN-Vorsitzende.

Die Skigebiete müssten sich aufgrund der Klimaveränderungen ohnehin umstellen, so Mergner. Gerade in den niedrigeren Lagen würde schon in sehr naher Zukunft kein profitabler Skibetrieb mehr möglich sein. Er forderte, die Skigebiete müssten auf klima- und naturverträglichen Tourismus setzen.