Nürnberg, Feucht (epd). Der Bund Naturschutz (BN) und der Landesbund für Vogelschutz und Naturschutz (LBV) lehnen ein ICE-Instandhaltungswerk am Standort Muna bei Feucht (Landkreis Nürnberger Land) ab. Nachdem die Regierung von Mittelfranken am Dienstag bekannt gegeben hatte, dass sie das Gebiet Muna als "raumverträglich" einstuft, protestierten BN und LBV. Man lehne diesen und alle anderen Standorte am und im Nürnberger Reichswald ab. Der sei als Bannwald und Europäisches Vogelschutzgebiet geschützt, heißt es in der BN-Mitteilung. Es gebe eine flächensparende und waldschonende Alternative im Nürnberger Hafen.

Man werde "den riesigen Eingriff in die grüne Lunge und die Klimaanlage der Städte Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach nicht kampflos hinnehmen", sagte der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner. Mit den Bürgerinitiativen und Verbänden des Bündnisses "Rettet den Reichswald" werde man den Widerstand verstärken und in den Landtagswahlkampf tragen. Der Reichswald bei Feucht sei genauso wertvoll und schützenswert wie alle anderen Reichswaldteile, stellte der BN-Vorsitzende fest. In den vergangenen 70 Jahren habe sich hier ein Naturwald mit wertvollsten Artenbeständen entwickelt.

Der Bund Naturschutz unterstütze die Verkehrswende und das Vorhaben der Bahn, die Fahrgastzahlen im Fernverkehr zu verdoppeln, heißt es in der Mitteilung weiter. Wegen dieses Ziels suchte die Bahn einen Standort für die Wartung der ICE-Züge im Süden Deutschlands in der Nähe einer elektrifizierten Bahnstrecke. Das geplante Werk mit rund 450 Beschäftigten soll 400 Millionen Euro kosten. Die Regierung von Mittelfranken hatte im von der Deutschen Bahn beantragten Raumordnungsverfahren zu einem Instandhaltungswerk drei mögliche Standorte untersucht. Zwei stufte sie als nicht raumverträglich ein, den in der Muna als raumverträglich.

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