Nürnberg (epd). Vor dem Amtsgericht Nürnberg beginnt am Mittwoch der Strafprozess gegen zwei Männer und zwei Frauen wegen "gemeinschaftlicher Nötigung in einem besonders schweren Fall". Die vier Beschuldigten sollen sich am 22. Februar des vergangenen Jahres an der Autobahnausfahrt "Westring" festgeklebt und den Autoverkehr aufgehalten haben, heißt es in einer Mitteilung des Gerichts. Laut Strafbefehl sind sie Mitglieder der Gruppe "Aufstand der Letzten Generation". Die Aktivisten wollen nach eigenen Angaben mit Störaktionen Politikerinnen und Politiker zum Handeln gegen die Klimakrise auffordern.

Durch die Sitzblockade sei der morgendliche Berufsverkehr über die Dauer von etwa zwei Stunden erheblich gestört gewesen, wirft das Gericht den Beschuldigten vor. Auf der Abbiegespur habe auch keine Rettungsgasse mehr für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr oder des Rettungsdienstes gebildet werden können. Gegen fünf weitere Personen, die an der Sitzblockade ebenfalls beteiligt gewesen sein sollen, ohne sich festzukleben, stehe die Hauptverhandlung noch aus, heißt es in der Mitteilung. Im Fall der Straßenblockade vor dem Hauptbahnhof in Nürnberg Mitte August 2022 sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Bei dieser Aktion klebte sich auch der Jesuitenpater Jörg Alt an der Fahrbahn fest.