Würzburg (epd). Am kommenden Donnerstag (16. März) gedenken die Menschen in Würzburg an die großflächige Zerstörung ihrer Stadt durch einen alliierten Luftangriff vor 78 Jahren. Nur wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges legten Bomber der "Royal Air Force" die Altstadt innerhalb von 20 Minuten in Schutt und Asche, rund 90 Prozent der historischen Altstadt wurden damals zerstört. Auch dieses Jahr wird an den Angriff von 21.20 Uhr bis 21.40 Uhr mit einem gemeinsamen Läuten aller Kirchenglocken erinnert.

Das Gedenken am 16. März beginnt allerdings schon deutlich früher. Um 9 Uhr beginnt eine Messfeier im katholischen Kiliansdom für die Opfer des damaligen Bombenangriffs sowie für alle Opfer von Krieg und Gewalt. Um 10 Uhr beginnt das Totengedenken mit Kranzniederlegung an der Gedenkstätte 16. März 1945 vor dem Hauptfriedhof. Anschließend führt der Versöhnungsweg vom Massengrab am Hauptbahnhof bis zum evangelischen Dag-Hammarskjöld-Gymnasium, das heuer das Wandernagelkreuz überreicht bekommt.

Am Abend findet ab 19 Uhr im Kolping-Center eine Nacht der Friedenslichter mit Meditationen, Taizé-Gesängen und Texten statt, um 19.30 Uhr gibt es in der Stadtbücherei eine Lesung mit Tagebucheinträgen und Erinnerungen verschiedener Würzburgerinnen und Würzburger an die Bombennacht. Um 20 Uhr beginnt in der Augustinerkirche das traditionelle Gedenkkonzert. Der Monteverdichor führt dort das Stück "Funeral Anthem" von Georg Friedrich Händel mit einem Barockensemble mit historischen Instrumenten auf.

Um 21.20 Uhr hatte am 16. März 1945 der Bombenangriff der "Royal Air Force" auf Würzburg begonnen. In ungefähr 20 Minuten warfen 236 Flugzeuge in drei Wellen mehr als 1.000 Tonnen Bomben auf Würzburg ab - darunter 300.000 Stabbrandbomben. Neusten Forschungen zufolge starben dabei mehr als 3.000 Menschen im Flammenmeer der Würzburger Innenstadt. Ähnlich stark getroffen bei einem einzelnen Bombenangriff wurden nur wenige andere deutsche Städte, wie zum Beispiel Dresden.

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