Zusammen mit Wegbereitern, Förderern und den ehrenamtlichen Mitarbeitern hat das Mehrgenerationenhaus jetzt sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Einer war leider nicht dabei: Kulmbachs Ehrenbürger Thomas Gottschalk. Er hatte im Jahr 2014, als sich der Bund aus der Förderung zurückzog und das Haus auf der Kippe stand, mit einer stattlichen Finanzspritze entscheidend zum Fortbestand der Einrichtung beigetragen. Weitere Förderer waren und sind unter anderem die Adalbert-Raps-Stiftung, das Rotary-Hilfswerk, der Lions Club, Stadt und Landkreis Kulmbach und zahlreiche Privatpersonen, denen das Mehrgenerationenhaus am Herzen liegt Das prominente Gebäude an der Negeleinstraße hat eine lange Geschichte. Es geht zurück auf die Geschwister Eva, Christiana und Eduard Gummi, die testamentarisch die Gründung einer Stiftung veranlasst hatten, mit deren Erträgen Waisenkinder versorgt werden sollten.
Gebäude hat eine bewegte Geschichte
In den folgenden Jahren und Jahrzehnten diente das Gebäude als Waisenhaus, Kinderheim, Lazarett, Erholungsheim, bis schließlich kurz vor der Jahrtausendwende die Mädchen und Jungen in die neuen Gebäude am Schießgraben umzogen. Der Weg für ein Mehrgenerationenhaus, in dem sich künftig junge Familien treffen konnten war damit frei. Heute gibt es in der Negeleinstraße den Familientreff mit Familiencafé und einem reichhaltigen Kursangebot sowie den Secondhandshop "Kukatz". Zu den stark nachgefragten regelmäßigen Angeboten gehören die Seniorenwerkstatt, eine Handarbeitsgruppe, eine Krabbelgruppe, Sprach- und Lernpaten, eine interkulturelle Frauengruppe, die Reparaturwerkstatt Tüftlertreff und vieles mehr. Leiterin der Anfangsjahre war Pia Schmidt, 2015 folgte Elsbeth Oberhammer, und im zurückliegenden Jahr hatte Antonia Beyerlein das Haus übernommen.
Ehrenamtliche sind unverzichtbar
Herzstück des Hauses sind die vielen Ehrenamtlichen. "Mit ihrer Zeit und ihrem Engagement schaffen sie Angebote und einen Begegnungsort, an dem das Miteinander der Generationen aktiv gelebt wird", so die Leiterin Antonia Beyerlein. Hier sei man ganz nah dran an den Sorgen und Bedürfnissen der Menschen, hier bekomme man als Erstes mit, wo den Leuten der Schuh drückt. Das Haus sei ein echter Segen für die Menschen in Kulmbach, sagte die stellvertretende Landrätin Christina Flauder. Eine Stadt wie Kulmbach könnte so etwas aus eigener Kraft nicht leisten, so der Dritte Bürgermeister Ralf Hartnack. Geschäftsführer Hans Georg Müller erinnerte an die bewegten Zeiten, die das Gebäude schon erlebt habe. Eines sei aber geblieben: "Hier gehen seit 117 Jahren Kinder ein und aus."
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