Krisenhotline eingerichtet
Für die Betroffenen des mutmaßlichen Anschlags von München ist eine kostenlose Krisenhotline eingerichtet worden. Wer dringend psychische Unterstützung brauche, kann sich beim Krisendienst Psychiatrie Oberbayern melden. Die Krisenhilfe sei rund um die Uhr kostenlos erreichbar und stehe in 120 Sprachen zur Verfügung. Die Telefonnummer lautet: 0800/6553000.
Auch die Telefonseelsorge in der Erzdiözese München und Freising hat ein zusätzliches Krisentelefon für Betroffene des mutmaßlichen Anschlags eingerichtet. Melden können sich Betroffene, Angehörige und Augenzeugen. Das Krisentelefon ist ab sofort täglich von 8 bis 22 Uhr unter 089/1271-8590 für mehrere Tage zu erreichen. Außerhalb dieser Zeiten ist die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Telefonnummer 0800/1110222 ereichbar.
Bilder von Gedenkgottesdienst am 17. Februar
Aktuell im Newsticker:
Anschlag in München - Landesbischof Kopp bei Gedenkgottesdienst: "Liebe ist stärker"
Montag, 17. Februar 2025, 20:15 Uhr
Die Stärke der Gemeinschaft und die Kraft der Liebe hat Landesbischof Christian Kopp ins Zentrum des Gedenkgottesdiensts für die Opfer des Anschlags von München gestellt. Die Blumen und Kerzen am Ort des Geschehens spendeten Trost, "weil Menschen dahinterstehen, die mitfühlen, sich mitteilen, Gemeinschaft ausdrücken wollen", sagte Kopp am Montagabend im Münchner Liebfrauendom. Gott stelle die Liebe in die Mitte, die stärker sei "als alle Kräfte, die unsere Gemeinschaft spalten wollen". Er wünsche sich, dass sich die Hoffnung "auf einen neuen Himmel und eine neue Erde", die die Bibel in der Offenbarung des Johannes beschreibe, in den Herzen und Köpfen der Menschen einniste.
Der Theologe bezeichnete es als "besonders schrecklich", dass bei den Anschlägen von Aschaffenburg, München und im österreichischen Villach auch Kinder und Jugendliche gestorben seien. Die Trauer und der Schock über die "irre Tat gegen unvorbereitete, unschuldige Menschen" bleibe für immer bei den Angehörigen, den Verletzten, den Helferinnen und Helfern. "Wir bekommen solche Ereignisse nicht mehr aus dem Gedächtnis", sagte der Landesbischof. Sie in das Leben zu integrieren, brauche sehr lange Zeit.
Zuvor hatte der Penzberger Imam Benjamin Idriz auf den Altarstufen stehend an die beiden Todesopfer der Gewalttat erinnert. Der Name der zweijährigen Hafsa bedeute übersetzt "die Liebende", der Name ihrer Mutter Amel "Hoffnung", sagte der muslimische Geistliche. "Wir haben zwei wunderbare Seelen verloren. Blinder Hass hat ihnen nicht die Chance gegeben, ihr Licht erstrahlen zu lassen", beklagte Idriz. Er bitte Gott, die Herzen der Menschen füreinander zu öffnen: "Damit wir gegen die Dunkelheit der Welt ein Licht stiften und Brücken bauen statt Mauern." Rabbiner Shmuel Aharon Brodman von der Israelitische Kultusgemeinde München sang das jüdische Totengebet, der griechisch-orthodoxe Archimandrit Georgis Siomos sprach die Fürbitten.
Kardinal Marx warnte im Gottesdienst vor der Versuchung, Hass mit Hass zu vergelten: "Gott kennt keine Spaltung von Religionen und Kulturen", er sei der Vater aller Menschen. "Das Leben ist ein großes Geschenk und ein Auftrag an uns alle, füreinander einzustehen und ein Zeichen zu setzen, dass es Hoffnung gibt", erläuterte der Erzbischof. Unter den Gottesdienstbesuchern waren neben Betroffenen und Angehörigen auch zahlreiche Rettungskräfte und Gewerkschaftsvertreter.
Im Anschluss an die interreligiöse Gedenkfeier sprachen auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Trotz des "feigen und schändlichen" Anschlags dulde er keinen Generalverdacht, erklärte Söder: "Wir haben in diesem Land so viele großartige Menschen mit Migrationshintergrund, die alle zu uns gehören." Das Böse habe nichts mit Nationalität, Herkunft oder Religion zu tun. "Wir lassen nicht zu, dass unsere Gesellschaft dadurch gespalten wird", sagte der Politiker.
Oberbürgermeister Reiter zitierte die Botschaft, die die Familie der Todesopfer bereits am Wochenende veröffentlicht hatte. Darin forderten die Angehörigen, den Tod Amels und Hafsas "nicht zu benutzen, um Hass zu schüren". Reiter würdigte die Stärke der Familie, trotz ihres Verlusts eine solche Botschaft zu senden. "Wie schwach wären wir Politiker, wenn wir es nicht schaffen, die Migrationsdebatte jetzt konstruktiv, sachlich und vor allem menschlich zu führen?", fragte das Stadtoberhaupt. München trauere, "aber München steht auch zusammen, gerade jetzt".
Landeshauptstadt legt Kondolenzbuch aus und eröffnet Spendenkonto
Montag, 17. Februar 2025, 16:02 Uhr
Die Landeshauptstadt hat im Rathaus ein Kondolenzbuch für die beiden Todesopfer des Anschlags auf einen ver.di-Demonstrationszug ausgelegt. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) habe in seinem Eintrag seiner Erschütterung Ausdruck verliehen, heißt es in der Rathaus Umschau vom Montag. Das Stadtoberhaupt habe die Bevölkerung darum gebeten, "in dieser schwierigen Zeit fest zusammenzustehen". Ab sofort könnten sich Bürgerinnen und Bürger während der Rathaus-Öffnungszeiten in das Buch eintragen.
Außerdem habe die Stadt ein Spendenkonto zur Unterstützung der Anschlagsopfer eröffnet, hieß es weiter. Damit sollten "unmittelbar Betroffene, die durch den Anschlag physisch oder psychisch geschädigt wurden", finanzielle Hilfe erhalten können. Das Sozialreferat habe eine Anlaufstelle eingerichtet, an die sich Betroffene des Anschlags und deren Angehörige wenden könnten.
Hier könnt ihr spenden:
Landeshauptstadt München
IBAN: DE86 7015 0000 0000 2030 00
BIC: SSKMDEMMXXX
Verwendungszweck: Hilfe Anschlagsopfer
Darüber hinaus haben auch die Gewerkschaften ein Spendenkonto geschaltet:
Gewerkschaften helfen e.V.
IBAN: DE55 2505 0000 0152 0114 90
BIC: NOLADE2HXXX
Verwendungszweck: Opfer Demo München
Ökumenischer Gottesdienst um 18 Uhr im Dom
Montag, 17. Februar 2025, 11:00 Uhr
Für Betroffene, Angehörige und Einsatzkräfte des Anschlags am Donnerstag in München findet am Montag um 18 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom statt.
Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, und der evangelisch-lutherische Landebischof Christian Kopp gestalten zusammen den Gottesdienst: "Wir trauern gemeinsam. Wir halten gemeinsam den Schmerz aus. Und wir geben einander Kraft dadurch, dass wir zusammenstehen. Niemand muss diese Last allein tragen. Die Gemeinschaft kann tragen, wenn das Leben untragbar erscheint", so der Landesbischof.
Imam Benjamin Idriz von der Penzberger Moschee wird mit einem Totengebet der beiden Verstorbenen gedenken und ein jüdisches Gemeindemitglied wird ein Psalm-Gebet sprechen. "Beten kann helfen, wenn Worte fehlen. Es kann uns Halt geben, wenn das Leben ins Wanken gerät. Beten kann eine Brücke der Hoffnung sein, die inmitten des Leids Trost schenkt," so der Landesbischof, der die Predigt halten wird.
Familie will keine Instrumentalisierung
Sonntag, 16. Februar 2025, 16:19 Uhr
Die Familie der 37-jährigen Frau und ihres 2-jährigen Kindes, die infolge des Anschlags auf einen Demonstrationszug in München gestorben sind, bittet darum, ihren Verlust nicht zu benutzen, "um Hass zu schüren und ihn politisch zu instrumentalisieren". Auf ihrem Statement, das am Sonntag auf der Internetseite der Stadt München veröffentlicht wurde, nennen die Angehörigen die Namen der zwei Verstorbenen: Amel und Hafsa.
Amel sei in Algerien geboren und mit vier Jahren nach Deutschland gekommen, heißt es in dem Statement. Sie studierte Umweltschutz in Köln und Bingen war seit 2017 als Ingenieurin, Projekt- und Sachgebietsleiterin bei der Landeshauptstadt München angestellt. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Tochter Hafsa lebte sie seit 2017 in München. "Amel war ein Mensch, der sich für Gerechtigkeit eingesetzt hat. War aktiv für Solidarität, Gleichheit und setzte sich für Arbeitnehmer*innenrechte ein und gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung. Ihr war es sehr wichtig, ihrer Tochter diese Werte mitzugeben", so die Familie.
Sie dankte den Hilfskräften, Pflegekräften, Ärztinnen und Ärzten "für die gute Unterstützung, Begleitung und für den emotionalen Beistand" sowie bei allen, die aufrichtige Anteilnahme gezeigt haben. Die Angehörigen baten darum, in Ruhe trauern zu können.
Trauer um Todesopfer nach Anschlag
Sonntag, 16. Februar 2025, 09:20 Uhr
Nach dem Auto-Attentat auf einen Demonstrationszug der Gewerkschaft ver.di in München gibt es zwei Todesopfer. Wie das Bayerische Landeskriminalamt mitteilte, sind eine schwer verletzte 37-Jährige und ihr 2-jähriges Kind am Samstag verstorben. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Bayern sprach den Betroffenen tiefstes Mitgefühl und volle Solidarität aus.
Die Nachricht "macht uns unendlich traurig und fassungslos. Zwei unschuldige Menschen haben durch diesen grausamen Anschlag ihr Leben verloren - ein Verlust, der nicht in Worte zu fassen ist", sagte der DGB Bayern-Vorsitzende Bernhard Stiedl laut Mitteilung vom Freitagabend. In dieser schweren Zeit rücke die Gewerkschaftsfamilie noch enger zusammen. "Wir lassen niemanden allein und stehen den Betroffenen mit jeder Unterstützung zur Seite, die sie jetzt brauchen", so Stiedl.
Schweigeminute und weiße Rosen: Gedenken an Opfer
Freitag, 14. Februar 2025, 00:00 Uhr
Mit weißen Rosen und einer Schweigeminute haben hochrangige Politiker der Opfer der Münchner Amokfahrt gedacht. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, derzeit zu Gast bei der Münchner Sicherheitskonferenz, legte gemeinsam mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) und dem Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Freitag in dichtem Schneetreiben Blumen an der Straßenecke nieder, wo ein Auto am Donnerstag in den Demonstrationszug der Gewerkschaft ver.di gerast war. Nach neuesten Angaben der Polizei waren dabei mindestens 36 Menschen zum Teil schwer verletzt worden.
Im Anschluss an das Gedenken bezeichnete Steinmeier die Amokfahrt in einer Pressemitteilung als "entsetzliche Gewalttat", bei der "der Täter vermutlich wahllos" Menschen verletzen oder töten wollte. Der Bundespräsident sprach den Opfern und ihren Angehörigen sein Mitgefühl aus und dankte der Polizei und den Rettungskräften für ihr schnelles Handeln vor Ort. Der Täter werde "nach Recht und Gesetz zur Rechenschaft gezogen werden", kündigte Steinmeier an.
Auch Innenminister Joachim Herrmann (CSU), der Münchner Erzbischof Reinhard Marx und der bayerische evangelische Landesbischof Christian Kopp nahmen an dem Gedenken teil. "Wir beten für die verletzten Opfer, die Angehörigen und die Menschen, die sich unsicher fühlen im eigenen Land", sagte der Kardinal. Für die Genesung der Verletzten sowie für "Frieden in unseren Herzen und in der Welt" betete Landesbischof Kopp. Die zwei Geistlichen baten um ein "Miteinander, das Gewalt reduziert", und um Stärkung jener Kräfte, "die sich um Frieden, Ausgleich und Verständigung bemühen".
Nach den Politikern und Geistlichen hielt eine Gruppe der Gewerkschaft ver.di, der Stadtwerke und der Rettungskräfte am Ort des Gedenkens inne. Anders als bei dem tödlichen Messerangriff in Aschaffenburg wurden am Münchner Tatort nur wenige Blumen und Kerzen abgelegt. Die Arbeit der Notfallseelsorger habe sich relativ schnell vom Ort des Geschehens verlagert, sagte Dietmar Frey, Leiter der Evangelischen Notfallseelsorge München, auf Anfrage des Evangelischen Pressediensts (epd): "Wir sind jetzt bei den Verletzten in den Krankenhäusern und bei den Angehörigen daheim." Auch die schockierten Kollegen der Demonstranten, die zum Teil Angestellte der Münchner Stadtwerke sind, würden vom Team der Krisenintervention betreut.
Koordinationsrat der Muslime verurteilt Münchener Anschlag
Freitag, 14. Februar 2025, 17:51 Uhr
Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) hat den mutmaßlichen Anschlag von München aufs Schärfste verurteilt. "Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern, ihren Familien und allen, die unter diesem unfassbaren Akt der Gewalt leiden", erklärte KRM-Sprecher Mohamed El Kaada am Freitag in Köln. Er betonte: "Gewalt und Terror sind mit unseren Werten unvereinbar." Die im Koordinationsrat zusammengeschlossenen Islamverbände setzten ihr Vertrauen in die zuständigen Behörden und erwarteten eine umfassende Aufklärung dieses Verbrechens sowie die konsequente Strafverfolgung der Verantwortlichen.
Zugleich rief El Kaada zur Besonnenheit auf. "Gerade in Zeiten wie diesen ist es entscheidend, dass wir als Gesellschaft geschlossen zusammenstehen und uns nicht von Angst oder Spaltung bestimmen lassen." Dem Koordinationsrat der Muslime gehören der Islamrat, der Zentralrat der Muslime, die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion DITIB, die Union der Islamisch Albanischen Zentren in Deutschland sowie der Zentralrat der Marokkaner in Deutschland an.
Bundespräsident Steinmeier gedenkt der Opfer – Landesbischof Kopp vor Ort
Freitag, 14. Februar 2025
Auch Innenminister Joachim Herrmann (CSU), der Münchner Erzbischof Reinhard Marx und der bayerische evangelische Landesbischof Christian Kopp nahmen an dem Gedenken teil. "Wir beten für die verletzten Opfer, die Angehörigen und die Menschen, die sich unsicher fühlen im eigenen Land", sagte der Kardinal. Um die Genesung der Verletzten sowie "Frieden in unseren Herzen und in der Welt" bat Landesbischof Kopp. Die zwei Geistlichen baten um ein "Miteinander, das Gewalt reduziert" und um Stärkung jener Kräfte, "die sich um Frieden, Ausgleich und Verständigung bemühen".
Fehrs und Bätzing drücken Opfern in München Anteilnahme aus
Donnerstag, 13. Februar 2025, 11:51 Uhr
Die Spitzenrepräsentanten der beiden großen Kirchen in Deutschland haben nach dem mutmaßlichen Anschlag in der Münchner Innenstadt ihre Anteilnahme ausgedrückt. "Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und ihren Angehörigen, aber auch bei den Seelsorgern und Einsatzkräften, die sich vor Ort um sie kümmern", erklärten die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kirsten Fehrs, und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, am Donnerstag.
Solidaritätsdemo in München
Donnerstag, 13. Februar 2025, 22:00 Uhr
Auch die Gewerkschaft Verdi zeigte sich in einer ersten Reaktion schockiert vom Angriff auf eine ihrer Demonstrationen. "Unsere Gedanken sind bei den unschuldigen Opfern und Verletzten sowie ihren Angehörigen", sagte der Vorsitzende Frank Werneke. Dies sei ein schwerer Moment für alle Kolleginnen und Kollegen. "Wir Gewerkschaften stehen für ein solidarisches Miteinander, gerade auch in so einer dunklen Stunde." An Spekulationen über die Hintergründe der Tat wolle man sich daher nicht beteiligen.
Verdi hatte für Donnerstag zu einem Großstreiktag im öffentlichen Dienst aufgerufen. Auch in anderen Städten wurde gestreikt. Die Kundgebungen wurden aus Respekt vor dem Geschehenen und den betroffenen Personen abgebrochen.
Am Donnerstagabend versammelten sich außerdem spontan Hunderte Menschen vor der Feldherrnhalle versammelt, um ihre Solidarität mit den Opfern des mutmaßlichen Anschlags auf die Gewerkschaftsdemonstration von Verdi zu bekunden. Die Stimmung war laut "Süddeutscher Zeitung" geprägt von "Entsetzen über die Tat, aber vor allem von Wut und Empörung über Äußerungen aus der Politik, die als Hetze gegen Migranten verurteilt wurden."
Anteilnahme der Kirchen
Donnerstag, 13. Februar 2025, 16:00 Uhr
Aus der bayerischen evangelischen Landeskirche hieß es am Donnerstag, es sei unfassbar, was Menschen anderen Menschen antun können. Landesbischof Christian Kopp, Regionalbischof Thomas Prieto Peral und Stadtdekan Bernhard Liess sagten: "Als Kirche stehen wir an der Seite derer, die verletzt wurden und aller, die um ihre Angehörigen bangen. Unsere Notfall-Seelsorge war vor Ort und arbeitet weiter."
Prieto Peral schrieb außerdem auf Facebook:
"Lasst uns in diesen schweren Zeiten zusammenstehen! In Momenten wie diesen spüren wir, wie kostbar und wie zerbrechlich unser friedliches Miteinander ist. Für diesen Frieden braucht es einen wirksamen Rechtsstaat und eine starke Demokratie."
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sagte, er sei schockiert und erschüttert über den schrecklichen Vorfall. Er sei in Gebeten bei den Opfern und Angehörigen und danke den Einsatzkräften für ihr schnelles Handeln.
Mutmaßlicher Anschlag in München
Donnerstag, 13. Februar 2025, 11:20 Uhr
Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf einen Demonstrationszug in München herrscht Entsetzen. "Es ist einfach furchtbar", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in einem Statement am Tatort. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sprach von einem "schwarzen Tag für München". Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kirchen und Gesellschaft zeigten sich entsetzt, riefen aber auch dazu auf, nicht über die Hintergründe zu spekulieren. Über die Motive des Täters machte die Polizei zunächst keine Angaben.
Am Donnerstagvormittag war in der Nähe des Stiglmaierplatzes ein Auto in eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi gerast. Dabei wurden mindestens 28 Personen teils schwer verletzt.
Mutmaßlicher Anschlag in München
Über dessen Aufenthaltsstatus gab es zunächst widersprüchliche Informationen: Herrmann hatte kurz nach der Tat am Donnerstagmittag mitgeteilt, dass der mutmaßliche Täter wegen diverser Delikte polizeibekannt gewesen sei.
Am Donnerstagabend korrigierte Herrmann seine Angaben: Der Tatverdächtige habe sich rechtmäßig in München aufgehalten. Die Landeshauptstadt habe ihm eine Aufenthaltserlaubnis sowie eine Arbeitserlaubnis erteilt. Zeitweilig habe der Mann auch eine Ausbildung gemacht, später als Ladendetektiv gearbeitet, wodurch er als Zeuge den Behörden bekannt wurde.
Der Afghane, der am Donnerstag in den Demonstrationszug gerast war, wäre wegen seiner Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis auf keine Abschiebeliste gekommen, sagte Herrmann weiter. Nun müsse dahingehend ermittelt werden, weshalb er von diesem Weg abgekommen sei. Bislang gebe es keine Hinweise auf ein islamistisches Motiv, aber die Polizei stehe erst am Anfang ihrer Ermittlungen, sagte Herrmann.
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Immer das Gerede vom…
Immer das Gerede vom Zusammenstehen und von Härte. Als hätte ersteres etwas verhindert und wäre Letzteres in einem Rechtsstaat überhaupt vorgesehen.
Richtig ist, dass die…
Richtig ist, dass die freiheitlichen Länder von außen wie von innen herausgefordert werden. Das ist so neu nicht. Bataclan ist fast 10 Jahre her, 9/11 und Atoca schon fast ein Vierteljahrhundert. Hier wurde gerade des Jahrestages des Terrors von Oberwart gedacht. Die freiheitlichen Länder müssen wehrhaft und wachsam sein, denn eine schnelle Abhilfe wird es nicht geben, aber verbessern kann man immer etwas und aus Fehlern lernen. Härte und zwar maximale erleben gerade Opfer und Angehörige. Respekt an die Solidaritätsdemo. Es ist in einem Moment der Angst nicht leicht sich zu exponieren, aber es hilft gegen das Gefühl der Verlorenheit und Machtlosigkeit und den Betroffenen hilft es auch, wenn sie nicht vergessen werden. Das ist schon etwas.