Schweinfurt (epd). Zwei Wochen lang sind in der Schweinfurter Vesperkirche in der Johanniskirche täglich 300 Mahlzeiten serviert worden. Insgesamt 300 Ehrenamtliche engagierten sich für das Projekt, teilte die Schweinfurter Citykirche zum Abschluss am Montag mit. "In diesem Jahr hatten wir erstaunlich viele, die mitarbeiten wollten", sagte Pfarrerin Barbara Renger, eine der Hauptverantwortlichen. Jeden Tag seien bis zu 50 Helferinnen und Helfer im Einsatz gewesen.

Die Vesperkirche, die von Diakonie und Kirchengemeinde gemeinsam verantwortet wird, sei keine Armenspeisung, sondern wolle ein Ort der Begegnung sein, heißt es in der Mitteilung. Viele, die im Alter allein leben, hätten die Gemeinschaft und die Essensmöglichkeit genossen. Auch Berufstätige hätten sich für eine Mittagspause in der Vesperkirche Zeit genommen. Schulklassen hätten beim Service geholfen. Neben dem gemeinsamen Essen gab es täglich Beratungsangebote und Aktionsstände. Besonders beliebt seien der kostenlose Haarschnitt und das Repair-Café gewesen.

Diakonie-Vorstand Pfarrer Carsten Bräumer sagte in seiner Predigt zum Abschluss der Vesperkirche: "Glauben heißt: Den Himmel für möglich halten." Bei der Vesperkirche seien alle unabhängig von Glauben, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Herkunft willkommen. "So ist der Himmel: Niemand wird ausgegrenzt." Damit auch finanziell Schwächere teilnehmen konnten, kostete eine Mahlzeit zwei Euro.

Ob und wann es 2026 eine zwölfte Vesperkirche geben wird, sei noch offen, heißt es in der Mitteilung. Angesichts des Erfolgs in diesem Jahr sei eine Fortsetzung wahrscheinlich. Allerdings bleibe in jedem Jahr nach der Vesperkirche ein finanzielles Defizit, das von der Gemeinde und Diakonie getragen werde.