Augsburg (epd). Die evangelische Heilig-Kreuz-Gemeinde in Augsburg hat am Sonntag ihr 500-jähriges Bestehen gefeiert. "Wie schön, dass wir heute als Augsburger und als Evangelische in Bayern zusammen diese lange Zeit hochleben lassen", sagte der bayerische Landesbischof Christian Kopp in seiner Festpredigt laut Manuskript. "500 Jahre lange haben Menschen hier gebetet, gesungen, getröstet, gesegnet, gehofft, gelacht, geweint, wurden gestärkt."

Die Heilig-Kreuz-Kirche von 1651 ist der erste protestantische Kirchenbau Augsburgs. Die Anfänge der evangelischen Gemeinde gehen aber deutlich weiter zurück - nämlich auf 1525. Gottesdienste feierten die Evangelischen anfangs in einer ihnen zugewiesenen Kapelle, die sie während des Dreißigjährigen Krieges wieder verloren. Erst mit dem Westfälischen Frieden 1648 erlangten sie die Gleichstellung mit der katholischen Kirche, die bereits 1555 im Augsburger Religionsfrieden formuliert worden war.

Die 500-Jahr-Feier stand unter dem Motto "Friede, Fest und Fledermaus", denn: Die Heilig-Kreuz-Kirche im Zentrum der Friedensstadt Augsburg trägt den Titel "Europäische Friedenskirche". Außerdem leben dort rund 200 Fledermäuse. Auf die tierischen Bewohner ging auch Landesbischof Kopp ein: "Die Fledermäuse haben hier ihren Ort, ihr Schlafzimmer, ihr Zuhause." Er wünsche sich Kirchen wie die Heilig-Kreuz-Kirche als "Orte für Fledermäuse und andere" - für "Zögernde und sich Verlierende, für Suchende und für Findende, für Fragende und für alle, die zurückkommen".

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