München (epd). Das 9-Euro-Ticket ist in einkommensschwachen Gebieten und in Ballungsräumen besonders gut angekommen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag von BR24, die am Montag (29. August) veröffentlicht werde. 77 Prozent der Ticketbesitzer in Gebieten mit geringer regionaler Kaufkraft gaben danach an, das Angebot täglich oder ein bis mehrmals in der Woche genutzt zu haben. Aber auch in Regionen mit sehr hohem Einkommen fällt ein überdurchschnittlich häufiger Gebrauch der Nahverkehrs-Flatrate auf: 14 Prozent nutzten es laut Umfrage täglich, 31 Prozent ein oder mehrmals in der Woche.
Ein Ziel des 9-Euro-Tickets war es, Autofahrerinnen und Autofahrer angesichts hoher Spritpreise im Nahverkehr zum Umstieg auf Busse und Bahnen zu bewegen. 44 Prozent gaben an, komplett oder häufig aufs Auto zu verzichten. 55 Prozent ließen den Pkw dagegen selten oder nie stehen.
Vor allem die Jüngeren ließen ihr Auto immer oder häufig stehen und griffen stattdessen zum 9-Euro-Ticket. Wenig auf das Auto verzichtete wurde in den Altersgruppen 40 bis 49 und bei den über 65-Jährigen.
Auch die dünnere ÖPNV-Struktur auf dem Land spiegelt sich in den Umfrageergebnissen wider: Nur 17 Prozent nutzten das 9-Euro-Ticket in Regionen mit geringerer Bevölkerungsdichte. Zum Vergleich: In Ballungsräumen über 5.000 Einwohnern pro Quadratkilometer fuhren über 63 Prozent täglich oder wöchentlich mit dem Ticket.
Im bayernweiten Durchschnitt nutzten 12 Prozent das 9-Euro-Ticket täglich, gut 26 Prozent ein oder mehrmals die Woche. Am größten ist mit 40 Prozent der Anteil derjenigen, die die Nahverkehrs-Flatrate pro Monat ein bis dreimal beanspruchten. Fast 20 Prozent nutzten ihr Ticket noch weniger oder nie. Am 31. August endet die Nahverkehrs-Flatrate. Ob es ein Nachfolgeangebot gibt, wird derzeit heftig diskutiert.