Volkach, Hallstadt (epd). Die studierte Drehbuchautorin Anne Gröger (Jahrgang 1983) ist für ihr erstes Kinderbuch "Hey, ich bin der kleine Tod ... aber du kannst auch Frida zu mir sagen" mit dem Paul-Maar-Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet worden. Die mit 2.500 Euro und dem Holzbären "Korbinian" dotierte Auszeichnung ist Gröger bereits vergangene Woche im oberfränkischen Hallstadt verliehen worden, wie die Akademie am Donnerstag in Volkach mitteilte. Die Jury würdigte die gelungene Darstellung des Todes in Grögers Erstlingswerk.

Die Geschichte handelt von Samuel, der sich am liebsten in seinem Zimmer verkriecht und niemals rausgeht - denn dort lauern Risiken aller Art, wie Naturgewalten und vor allem: andere Kinder. Eines Tages steht plötzlich ein kleines Mädchen mit schwarzem Umhang und Sense vor Samuel - die sich als der "kleine Tod" vorstellt. Samuel will, dass Frida wieder verschwindet - aber Frida bleibt. Denn der "große Tod" hat sie zu Samuel geschickt, damit ausgerechnet er ihr das Menschenleben zeigt. Was Frida ihm verschweigt: Ihre große Prüfung wird sein, ihn zu holen. Zumindest glaubt sie das.

Die Jury-Vorsitzende Jana Mikota würdigte Grögers Buch, in dem es der Wahl-Berlinerin gelinge, die lange Tradition der Darstellung des Todes in der Kinderliteratur fortzuschreiben. Sie beschreite "neue Wege", spiele mit "ungewöhnlichen Perspektiven" und führe "sympathische Kinderfiguren" ein. "Hey, ich bin der kleine Tod" sei eine "Geschichte voller Konflikte, aber auch voller Liebe", in der sich flapsige Gespräche "geschickt mit ernsthaften Dialogen" abwechselten: "Ein wunderbarer Kinderroman, der von der Schönheit des Lebens und dennoch ernsthaft über Krankheiten und Tod erzählt."

Die Idee zu dem Preis hatte der bekannte Kinderbuchautor Paul Maar ("Das Sams"). Er stiftet seither mit der Bayernwerk AG zusammen das Preisgeld. Vergeben wurde der Preis nun bereits zum 13. Mal, den Namen "Paul-Maar-Preis" trägt er seit 2018. Bei der Auszeichnung werden nur deutschsprachige Autorinnen und Autoren berücksichtigt, die bisher höchstens drei Werke veröffentlicht haben. Die Akademie lobt außerdem regelmäßig einen Nachwuchspreis für junge Illustratoren ("Serafina") aus.