Dachau (epd). Die Biografie des Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer (1920-2016) ist für eine neue App-Anwendung digital aufbereitet worden. Die Visual Novel "Max Mannheimer - ben jakov Überlebenskünstler" biete einen innovativen Zugang zur Lebens- und Verfolgungsgeschichte Mannheimers, teilte das Max Mannheimer Studienzentrum in Dachau mit. Die kostenlose App soll am Donnerstag (6. Februar) - dem 105. Geburtstag Mannheimers - der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Sie steht im App- und Playstore in deutscher, englischer und polnischer Sprache zur Verfügung.

Mit der App soll das Thema Erinnerungskultur vor allem jungen Menschen auf neue Weise nähergebracht werden, heißt es weiter. Die moderne Erzählform und die eindrucksvollen Zeichnungen machten die Geschichte von Max Mannheimer fast lebendig. Die App gebe auch Einblicke in den Verfolgungsapparat der Nationalsozialisten. Kooperationspartner ist unter anderem die Internationale Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz. Gefördert wurde das Projekt durch die Stiftung Erinnerung Verantwortung Zukunft, die die Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes hochhalten will.

Max Mannheimer wurde am 6. Februar 1920 in Neutitschein (Tschechien) als Sohn einer deutsch-jüdischen Kaufmannsfamilie aus Mähren geboren. Seine Eltern und zwei seiner Geschwister wurden im KZ ermordet. Max und sein Bruder Edgar Mannheimer überlebten die Konzentrationslager Theresienstadt, Auschwitz-Birkenau, Warschau und Dachau. Mannheimer lebte ab 1946 in München. Ab den 1980er-Jahren trat er als Zeitzeuge auf. Unter anderem war er Präsident der Lagergemeinschaft Dachau. Mannheimer starb am 23. September 2016 mit 96 Jahren in München. (0397/05.02.205)

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