Augsburg (epd). Den Augsburger Weihbischof Florian Wörner zieht es zurück ins Klassenzimmer: Seit diesem Schuljahr gibt der Leiter der Hauptabteilung Schule im Bistum Augsburg wieder jeden Freitag zwei Stunden Religionsunterricht. Er habe wieder an die Basis zurückkehren wollen, um bei Schulthemen qualifiziert entscheiden und mitreden zu können, sagte Wörner der "Katholischen Sonntagszeitung" in Augsburg.

Dazu komme, dass er sehr gerne in den Unterricht gehe, sagte Wörner, der bis vor 15 Jahren regelmäßig Religionsunterricht gegeben hatte. Er wolle nicht nur punktuell mit Jugendlichen zusammen arbeiten, wie etwa bei der Firmvorbereitung oder in der Jugendarbeit. "Zwei Stunden die Woche ein ganzes Schuljahr zu geben, das ist eine andere Erfahrung", sagte Wörner. Außerdem wolle er ein Signal geben, dass Religionsunterricht wichtig sei.

Im Religionsunterricht werde der Raum eröffnet, den Glauben zu kommunizieren und ihn mit dem eigenen Leben zu verbinden, sagte Wörner. Dabei geht es auch darum, Impulse für die eigene Persönlichkeitsentfaltung zu geben, Wertebildung zu fördern und Sinnfragen anzusprechen. Für viele jungen Leute sei der Religionsunterricht die letzte Möglichkeit, mit der Botschaft des Glaubens und der Kirche in Kontakt zu kommen.

Wörner gibt Kindern der 5. Klasse an der Maria Ward-Realschule in Augsburg Religionsunterricht. Seit seinem letzten Einsatz vor einer Schulklasse vor 15 Jahren hat sich aber einiges geändert: Es gebe einen neuen Lehrplan, auch die Fragen und die Herkunft der Kinder hätten sich geändert. Die Heterogenität sei gewachsen. Auch an die Digitalisierung müsse er sich gewöhnen. Statt eines Klassenbuches liege nun ein Tablet auf dem Lehrerpult, sagte Wörner.

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