Düsseldorf, München (epd). In einem Forschungsprojekt erproben die Länder Nordrhein-Westfalen und Bayern den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) im Justizwesen. Im Mittelpunkt des Vorhabens steht die Entwicklung eines "juristischen Sprachmodells", mit dem langfristig der Zugang zum Recht vereinfacht werden soll, wie NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) und sein bayerischer Amtskollege Georg Eisenreich (CSU) am Freitag mitteilten. "Zugleich wollen wir unsere durch Massenverfahren und neue Kriminalitätsphänomene stark geforderten Gerichte entlasten."

Als Vorbild für das Projekt verweisen die beiden Minister auf das vor einigen Monaten gestartete Programm ChatGPT, das "sich in hohem Tempo in vielen Bereichen" ausbreite. Auf wissenschaftlicher Ebene wird das Vorhaben von der Universität Köln und der Technischen Universität München begleitet, hieß es. Zur Finanzierung des Forschungsvorhabens werden NRW und Bayern Mittel aus der Digitalisierungsinitiative für die Justiz beantragen.

"Wir freuen uns sehr, dass Nordrhein-Westfalen durch das gemeinsame Forschungsprojekt mit Bayern zur Künstlichen Intelligenz einen Beitrag zur Modernisierung der Justiz und zur Wahrung der digitalen Souveränität Deutschlands leisten wird", sagte NRW-Minister Limbach. Georg Eisenreich erklärte: "Wir wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen, ohne dabei die Risiken aus dem Blick zu verlieren."

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