Nürnberg (epd). Die bayerische Staatsregierung wird nach Einschätzung des Bund Naturschutz in Bayern (BN) ihre selbst gesteckten Ziele beim Ökolandbau deutlich verfehlen. Laut Bayerischem Agrarbericht 2024 sind im Freistaat aktuell 13,6 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Ökolandbau, wie der BN am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Das Ziel der Staatsregierung, bis zum Jahr 2030 einen Ökolandbau-Anteil von 30 Prozent zu erreichen, sei weit entfernt. Um es noch zu erfüllen, müssten fortan jährlich 60.000 Hektar Nutzfläche von konventionell auf Bio umgestellt werden - von 2021 bis 2023 war dies nur auf 11.550 Hektar der Fall.
Die bayerische Agrarpolitik sei nicht zukunftsfähig ausgerichtet, monierte der BN. Anstatt kleinbäuerliche Strukturen zu stärken und nachhaltige Anbaumethoden zu fördern, profitierten nach wie vor vor allem große Betriebe von den agrarpolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Dabei sei der Ökolandbau "ein zentraler Baustein für den Schutz von Boden, Wasser, Klima und Artenvielfalt". Der BN kritisierte erneut, dass die sogenannte K33-Förderung für "vielfältige Fruchtfolge zum Humuserhalt" im Kulturlandschaftsprogramm ohne Ankündigung einfach ersatzlos gestrichen wurde: "Das ist keine nachhaltige Landwirtschaftspolitik."
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