München (epd). Der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) zeigt sich irritiert über die Behinderung von zwei Reportern durch einen Pressesprecher der CSU beim Gillamoos. Der BJV-Vorsitzende Harald Stocker sieht in dem Vorfall einen Versuch, in die Freiheit der Berichterstattung einzugreifen, teilte der BJV am Dienstag mit. "Es ist die Aufgabe des Journalismus, auch über das Umfeld der politischen Reden beim Gillamoos zu berichten", sagte Stocker. "Die Presseabteilung der CSU hat Journalisten nicht vorzuschreiben, was sie zu veröffentlichen haben. Das sollte dort eigentlich bekannt sein."
Auch wenn der CSU die Bilder, die am Rande einer solchen Veranstaltung entstehen, nicht gefielen, habe sie kein Recht, die Berichterstattung zu verhindern, so die Mitteilung weiter. Auch Personenschützer der Polizei dürften Reporter, von denen keine Gefahr ausgeht, nicht grundlos festhalten. Der BJV habe Markus Söder und der Pressestelle der CSU Fragen zukommen lassen und fordere Aufklärung, wie es zu dem Vorfall kommen konnte.
Zwei Reporter des Nachrichtenportals t-online berichteten am Montag, dass ein Pressesprecher der CSU und zwei Sicherheitskräfte auf dem Gillamoos in Abensberg versucht hatten, sie bei ihrer Arbeit zu behindern. Der Vorfall soll sich im Rahmen einer Protestaktion der "Letzten Generation" während einer Rede des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) ereignet haben. Dabei soll einer der beiden akkreditierten und mit Presseausweis ausgewiesenen Journalisten zunächst von einem Personenschützer festgehalten worden sein, als er die Aktion filmen wollte. Später habe der CSU-Pressesprecher versucht, die Veröffentlichung des Videos zu verhindern. Er bedrängte zudem die beiden Reporter am Pressetisch, berichteten diese.
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