München (epd). Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Bayern hat von der Bundesregierung eine Kindergrundsicherung mit höheren Leistungen als beim Bürgergeld gefordert. Durch eine gut gemachte Kindergrundsicherung würde sich die Lebenssituation von knapp 254.000 Kindern und Jugendlichen in Bayern verbessern, teilte der bayerische DGB-Vorsitzende Bernhard Stiedl am Sonntag in München mit. Mit der geplanten Kindergrundsicherung sollten die vielen bestehenden Leistungen für Kinder gebündelt und die Beantragung einfacher und bürgerfreundlicher werden.

Sozialleistungen dürften nicht nur auf dem Papier stehen. Die Hilfen müssten auch bei den Familien ankommen, forderte Stiedl. Der vorzusehende Auszahlungsbetrag müsse auch soziale Teilhabe ermöhlichen wie eine Klassenfahrt oder Freizeitaktivitäten.

In Bayern lebten Ende 2022 den Angaben des DGB zufolge 159.271 Kinder und Jugendliche in Familien, die Bürgergeld erhalten. 94.709 Kinder und Jugendliche erhielten den Kinderzuschlag, der an geringverdienende Eltern zusätzlich zum Kindergeld ausgezahlt werde. Damit würden mit Einführung von höheren Leistungen der Kindergrundsicherung insgesamt 253.980 Kinder bessergestellt, hieß es in der Mitteilung.

Hinzu kämen laut Stiedl noch Familien, die aufgrund ihres geringen Einkommens einen Rechtsanspruch auf Leistungen hätten, diese aber nicht beantragen. Die Bundesregierung habe in der Vergangenheit geschätzt, dass nur 35 Prozent der leistungsberechtigten Familien den Kinderzuschlag beantragten. Bei Geringverdienenden, die ergänzend Bürgergeld erhalten könnten, betrage die Dunkelziffer bis zu 50 Prozent.

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