München (epd). Neu in die Rente eingetretene Frauen in Bayern erhalten im Schnitt 33 Prozent weniger Geld als Männer. "Damit übertrifft der Gender Pension Gap nochmals deutlich den Gender Pay Gap, den Entgeltunterschied zwischen Frauen und Männern, der in Bayern bei 18 Prozent liegt", sagte die stellvertretende Vorsitzende des DGB Bayern, Verena Di Pasquale, am Donnerstag laut Manuskript. Das ist eines der Ergebnisse des Rentenreports 2025, den der Deutsche Gewerkschaftsbund Bayern (DGB) in München vorgestellt hat.

Die gesetzliche Rente sei die dominierende Einkommensquelle im Alter, erläuterte Di Pasquale. 2023 habe die Rente für männliche Neurentner in Bayern im Schnitt bei 1.351 Euro gelegen. Neurentnerinnen hätten im Mittel 905 Euro Rente erhalten und damit weniger als die für 2023 ausgewiesene bayerische Armutsgefährdungsschwelle von 1.322 Euro - selbst nach 45 Beitragsjahren in die Rentenversicherung. Insgesamt hätten laut Report unter den Neurentnern 73,5 Prozent der Frauen und 40,2 Prozent der Männer weniger als 1.200 Euro Rente monatlich zur Verfügung.

Die Rentenlücke müsse geschlossen werden, forderte Di Pasquale. Dazu könnten gut bezahlte Arbeit, Löhne nach Tarif und die Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen beitragen. Zudem müssten die Arbeitsbedingungen angepasst werden, damit mehr Menschen bis zum Regel-Rentenalter arbeiten. Derzeit gingen in Bayern Frauen im Schnitt mit 64,4 Jahren in Rente, Männer gut einen Monat früher. Steige das Renteneintrittsalter bis 2031 auf 67 Jahre, bedeute das für viele, die nicht so lange arbeiten können, eine Rentenkürzung.

2023 hatten dem Report zufolge von den 60-Jährigen in Bayern rund 63 Prozent eine sozialversicherungspflichtige Arbeit, mit einer Vollzeitquote von 39,4 Prozent. Von den 66-Jährigen seien im Jahr 2023 lediglich noch 9,5 Prozent sozialversicherungspflichtig beschäftigt gewesen, davon 4,6 Prozent in Vollzeit.

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