Nürnberg (epd). Vor dem Tag der Arbeit, dem 1. Mai, spricht sich der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Mittelfranken für ein bayerisches Tariftreuegesetz aus. Vor allem Niedriglöhne, die durch fehlende Tarifbindung zustande kämen, könnten dadurch bekämpft werden, sagte der Geschäftsführer des DGB Mittelfranken, Stephan Doll. Er mahnt die Politik, dort "deutlicher hinzuschauen".

Auswirkungen von Corona und russischem Angriffskrieg auf die finanzielle Situation von Beschäftigten sind weitere Themen der Kundgebungen am Tag der Arbeit. "Wir kämpfen dafür, dass sich Beschäftigte das Leben leisten können", erklärte Doll am Montag in Nürnberg. Die Gewerkschaften seien sehr mobilisierungsfähig, meinte er mit Blick auf die aktuellen Tarifverhandlungen. Er forderte außerdem den Ausbau der Infrastruktur in Bayern. Gerade für Kinderbetreuung und sozialen Wohnbau brauche es mehr Mittel.

Der DGB Mittelfranken organisiert in Nürnberg die Kundgebung am 1. Mai, die bundesweit nach eigenen Angaben zu den meistbesuchten gehört. Zu dem Demozug mit anschließender Versammlung werden 5.500 Menschen erwartet. Die diesjährigen Veranstaltungen finden unter dem Motto "ungebrochen solidarisch" noch in neun weiteren fränkischen Städten, wie Erlangen und Fürth, statt.

Durch ein Jugend-Festival am Sonntag (30. April) soll die Perspektive junger Menschen stärker in den Blick genommen werden, sagte Jugendsekretärin Denise Kiessling. Junge Leute seien nicht arbeitsscheu, sondern wollten nicht ausgebeutet werden, erklärte sie. Themen bei dem kostenlosen Festival sollen auch bezahlbare Wohnräume für Auszubildende und kulturelle Teilhabe für Einkommensschwache sein.

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